Soziale Arbeit studieren: Hochschulen & Kosten im Vergleich

06.12.2023 - 12:38 Uhr
Soziale Arbeit Studium
Iris-Schulte-Renger (1)
VON Iris Schulte Renger | Redakteurin
LETZTE AKTUALISIERUNG:

Das Wichtigste in Kürze

  • Sozialarbeiter haben einen sehr belastenden Beruf und übernehmen eine große Verantwortung in der Gesellschaft.
  • Das Studium thematisiert unter anderem die Grundlagen der Sozialarbeit, Soziologie, Sozialpädagogik und Psychologie und ist komplex und vielschichtig.
  • Angehende Sozialarbeiter haben eine sichere berufliche Zukunft mit vielen Tätigkeitsfeldern vor sich, die Verdienstmöglichkeiten sind jedoch eher durchschnittlich gut.

Eine soziale Ader und Nerven aus Stahl: Das sind die Qualitäten guter Sozialarbeiter, die Erwachsene, Kinder und Jugendliche in schwierigen Zeiten und Situationen unterstützen. Der Studiengang Soziale Arbeit bereitet gezielt auf diesen Beruf vor, deshalb sollte die Entscheidung für das Studium gut überlegt sein.

Bewerber werden im Rahmen des Studiums auf alle möglichen Facetten des Sozialwesens vorbereitet, das reicht von Inklusionsarbeit über Suchthilfe bis zur Arbeit in Schulen. Der Studiengang ist beliebt und wird vor allem von Fachhochschulen und kirchlichen Hochschulen angeboten. Er kann sowohl in Voll- oder Teilzeit, vor Ort, als Fernstudium und auch als berufsbegleitendes oder duales Studium absolviert werden. Mit erfolgreichem Abschluss erwerben die Studierenden einen Bachelor oder Master of Arts.

Hochschule des Monats

  • Staatlich anerkannt
  • 24/7 Online-Klausuren
  • Studieren ohne Abitur möglich
Zur Hochschule

Wer bekommt eine Zulassung zum Studiengang Soziale Arbeit?

Die Zugangsvoraussetzungen für den Studiengang Soziale Arbeit sind nicht einheitlich festgelegt und können von Hochschule zu Hochschule variieren. Mancherorts ist der Zugang zum Studium durch den sogenannten Numerus Clausus (NC) beschränkt. Das bedeutet, dass Studierende bei ihrer Hochschulzugangsberechtigung einen Mindestnotendurchschnitt vorweisen müssen, der von der Anzahl der Bewerber und von deren Noten abhängt. 

Um an einer staatlichen Universität zu studieren, wird meistens die Allgemeine Hochschulreife vorausgesetzt. An Fachhochschulen reicht auch das Fachabitur oder die fachgebundene Hochschulreife. Ein Studium ohne Abitur ist an privaten Hochschulen möglich, allerdings muss dann eine andere Form der Hochschulzugangsberechtigung vorliegen. Viele private Hochschulen lassen auch solche Bewerber zu, die folgende Qualifikationen mitbringen: einen Meisterbrief, eine Aufstiegsfortbildung oder eine mehrjährige Berufsausbildung mit anschließender Berufserfahrung. 

Über die genauen Zugangsvoraussetzungen sollten sich Studieninteressierte bei der Hochschule ihrer Wahl informieren. Für ein Masterstudium benötigen Bewerber in der Regel einen Bachelorabschluss in einem verwandten Fachbereich.

Wem fällt der Studiengang Soziale Arbeit leicht?

Gerade bei einem Studium, das so gezielt auf einen bestimmten Beruf vorbereitet, sollten Studieninteressierte vorher gut überlegen, ob sie den Anforderungen des Studiums und des sich anschließenden Berufszweigs gewachsen sind. 

Angehende Sozialarbeiter sollten starke Nerven haben und sehr belastbar sein. Darüber hinaus müssen sie eine positive Grundeinstellung und Toleranz gegenüber allen Menschen haben, geduldig sein und viel Feingefühl an den Tag legen. Neben derlei sozialen Kompetenzen, sollten sie auch gute kommunikative Fähigkeiten mitbringen und zudem Menschen gut motivieren können. 

Auch das Studium selbst verlangt Studieninteressierten einiges ab. Sie sollten vielseitig interessiert sein und sich auf tiefgreifende Diskussionen und Theorien einlassen können. Eine schnelle Auffassungsgabe und ein Verständnis für wissenschaftliche Texte helfen dabei. 

So ist der Bachelor Soziale Arbeit aufgebaut

Die Inhalte des Studiums sind abhängig von der Hochschule und obwohl es große Überschneidungen gibt, setzen die Unis teils unterschiedliche Schwerpunkte oder bauen das Studium anders auf. Besonders im Bachelorstudium werden jedoch oft ähnliche Grundlagen vermittelt. So setzen sich angehende Sozialarbeiter überwiegend wissenschaftlich und fundiert mit dem Berufsbild auseinander und werden professionell dazu ausgebildet, anderen Menschen helfen zu können.

Im Vordergrund stehen dabei Theorien und Methoden der Sozialarbeit, Pädagogik und Soziologie. Weiterhin vermittelt das Studium neben medizinischen Grundlagen auch rechtliche und politische Rahmenbedingungen und behandelt Themengebiete wie Psychologie, Management und Beratung. Dabei können Studierende häufig selbst einen Schwerpunkt wählen und sich auf bestimmte Bereiche des Sozialwesens spezialisieren.

Im Masterstudium werden diese Inhalte dann nochmal vertieft. Einige Hochschulen legen darüber hinaus zusätzlich Wert auf Fächer wie Kommunikation oder Moderation, sodass die Studierenden gut auf den Kontakt und die Beratung von Menschen vorbereitet sind. 

Welche Inhalte für den Studiengang genau vorgesehen sind, können Studierende bei der jeweiligen Hochschule erfragen und in den Studienverlaufsplänen und Modulhandbüchern nachschlagen.

Kosten und Anbieter des Studiengangs Soziale Arbeit

Die Kosten für ein Studium der Sozialen Arbeit unterscheiden sich je nach Hochschule, Studienform und Studiendauer. Ein Studium in beliebten Studentenhochburgen wie Köln oder Münster ist oft teurer als das an einer eher ländlich gelegenen Universität.

Bewerber, die sich für eine staatliche Hochschule entscheiden, bezahlen zweimal im Jahr die im jeweiligen Bundesland üblichen Semesterbeiträge. An privaten Hochschulen ist hingegen eine Studiengebühr fällig, die meistens monatlich eingezogen wird. Darüber hinaus sind Fernstudiengänge meist preiswerter als ein Studium, das vor Ort in Präsenz stattfindet, und ein duales Studium wird unter Umständen sogar vom Arbeitgeber übernommen. 

An der Hochschule Fresenius kostet ein Bachelorstudium Soziale Arbeit an den Standorten Frankfurt, Hamburg, Köln und München 545 Euro monatlich. Am Standort Heidelberg belaufen sich die Kosten auf 620 Euro im Monat.

An der Internationalen Hochschule kostet das Studium im Kombi-Modell zwischen 209 Euro und 359 Euro, je nachdem welche Laufzeit gewählt wird.

Weitere Anbieter und Preise werden in der folgenden Tabelle vorgestellt:

HochschuleStudiengang & Abschluss
Soziale Arbeit B.A.
FOM HochschuleSoziale Arbeit B.A.
Soziale Arbeit B.A.
Soziale Arbeit B.A.
Quelle: Websites der Anbieter; Stand Februar 2022

Karrierechancen und Gehalt nach Abschluss

Aufgrund des bestehenden Fachkräftemangels werden Sozialarbeiter händeringend gesucht und sind sehr vielseitig einsetzbar. Sie arbeiten für Jugendämter, in Schulen und Kindertagesstätten, bei Beratungsstellen, in Altenheimen und der Drogen- und Suchtberatung, aber auch in Heimen für betreutes Wohnen oder bei der Flüchtlingshilfe. Überall dort, wo sich Menschen Hilfe suchen können, werden Sozialarbeiter gebraucht. 

Absolventen mit einem Masterabschluss können sich für eine Karriere in der Forschung entscheiden oder haben die Chance auf eine verantwortungsvolle Führungsposition. 

Wie viel ein Sozialarbeiter verdient, hängt von der Qualifikation, der Berufserfahrung, dem Arbeitgeber und dem Standort ab. Zwar haben angehende Sozialarbeiter nach dem Studium eine recht große Sicherheit, dass sie auf jeden Fall eine Arbeitsstelle finden, jedoch sind die Verdienstaussichten nicht überdurchschnittlich gut. Mit weniger als drei Jahren Berufserfahrung verdient ein Sozialarbeiter im Schnitt 3.600 Euro brutto im Monat. Nach über neun Jahren steigt das Durchschnittsgehalt nur geringfügig an und liegt bei 3.925 Euro monatlich.

Hochschule des Monats

  • Staatlich anerkannt
  • 24/7 Online-Klausuren
  • Studieren ohne Abitur möglich
Zur Hochschule

Häufig gestellte Fragen zum Studium Soziale Arbeit:

Was brauche ich, um Soziale Arbeit zu studieren?

Studieninteressierte brauchen eine Hochschulzugangsberechtigung und müssen die jeweiligen Bedingungen der Hochschulen erfüllen. Darüber hinaus sollten sie sich auf vielfältige Inhalte einlassen können und sehr belastbar und sozialkompetent sein. 

Wie schwer ist es, Soziale Arbeit zu studieren?

Das Studium Soziale Arbeit ist sehr anspruchsvoll, da es viele unterschiedliche Themen vereint, beispielsweise Pädagogik, Psychologie und Soziologie. Während des Studiums müssen sich Studierende mit komplexen Theorien und Fragestellungen auseinandersetzen.

Kann ich Soziale Arbeit ohne Abitur studieren?

An einer staatlichen Hochschule ist das nicht ohne Weiteres möglich, dafür gibt es zahlreiche private Anbieter, die ein Studium ohne Abitur, NC oder Wartesemester ermöglichen. Allerdings muss dann eine andere Qualifikation vorliegen, zum Beispiel eine Berufsausbildung mit mehrjähriger Berufspraxis.