Zehn US-Staaten wollen den Internetriesen Google vor Gericht in die Mangel nehmen. Die Suchmaschine habe sich bei der Online-Werbung „wettbewerbswidrig“ verhalten und ihre „Monopolmacht“ missbraucht, um den Bereich zu kontrollieren, beklagte der texanische Justizminister Ken Paxton am Mittwoch. Er reichte federführend Klage gegen das Unternehmen ein, den Dokumenten zufolge schlossen sich außerdem die Justizminister von Arkansas, Idaho, Indiana, Kentucky, Mississippi, Missouri, North und South Dakota sowie Utah an.
Die Klage zielt ins Herz des Google-Geschäfts: Mit Online-Anzeigen macht das Unternehmen unter seinem Mutterkonzern Alphabet fast seinen gesamten Umsatz.
Google sei ein „Goliath“ unter den Unternehmen – missbrauche seine Macht, um den Markt zu manipulieren, den Wettbewerb zu zerstören und dem Nutzer zu schaden, kritisierte Paxton in einem bei Twitter veröffentlichten Video.
Das in Kalifornien ansässige Unternehmen kritisierte Paxtons Vorwürfe als unbegründet. Der Preis für Online-Werbeanzeigen sei in den vergangenen zehn Jahren gefallen – was ein Anzeichen für eine hart umkämpfte Industrie sei. „Wir werden uns entschieden gegen die haltlosen Behauptungen vor Gericht verteidigen.“
Im Oktober reichte bereits das US-Justizministerium Klage gegen Google ein wegen mutmaßlichen Missbrauchs seiner Marktdominanz bei der Online-Suche und beim Schalten von Werbeanzeigen. Seit mehr Werbung online geschaltet wird, haben die digitalen Anzeigen Google zur Geldmaschine gemacht. In den ersten neun Monaten dieses Jahres brachten die Anzeigenverkäufe Google nahezu 101 Milliarden Dollar ein, was 86 Prozent der gesamten Einnahmen entspricht.