Die seit Mitternacht geltende Senkung der Energiesteuer hat zu teils deutlich sinkenden Spritpreisen an Tankstellen geführt. E10 kostete laut ADAC zum Stichzeitpunkt 14.20 Uhr 1,853 Euro pro Liter und war damit um rund 28 Cent pro Liter billiger als 24 Stunden zuvor. Diesel schlug mit 1,906 Euro zu Buche – ein Rückgang um rund 11 Cent. Bei der überwiegenden Mehrheit ergab sich bereits wenige Stunden nach der Steuersenkung ein klarer Unterschied. „Die Senkung heute Morgen ging schneller als erwartet. Das ist schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung. Es fehlt aber noch ein gutes Stück“, sagte ADAC-Experte Christian Laberer.
Lesen Sie auch: Deshalb könnte Lindners Tankrabatt komplett verpuffen
Die Steuersenkung macht bei E10 nämlich 35,2 Cent aus, bei Diesel 16,7. Zudem kritisierte Laberer, dass die Preisrückgänge am Vormittag noch größer gewesen seien als am Nachmittag. „Das bewegt sich aus Verbrauchersicht in die falsche Richtung.“
Vormittags war es günstiger
Wie viel günstiger es vormittags war, zeigen ebenfalls Daten des Automobilclubs. E10 war laut ADAC zum Stichzeitpunkt 9.50 Uhr um rund 30 Cent pro Liter billiger als 24 Stunden zuvor, Diesel um rund 14 Cent. Im bundesweiten Durchschnitt kostete E10 am Mittwoch um 9.50 Uhr laut ADAC 1,881 Euro pro Liter, Diesel 1,941 Euro. Um diese Zeit ist der Spritpreis an normalen Tagen in der Regel etwas höher als der spätere Tagesdurchschnitt.
Warum Experten eine langesame Preissenkung erwartet haben
Vor der Steuersenkung war von vielen Experten erwartet worden, dass die Spritpreise am Mittwoch nicht abrupt fallen. Grund dafür ist, dass die gesenkte Steuer nicht beim Verkauf an der Zapfsäule, sondern ab Tanklager beziehungsweise Raffinerie anfällt. Das bedeutet, dass alle vor Mitternacht gelieferten Vorräte der Tankstellen noch mit dem normalen höheren Steuersatz belastet sind.
Die gesunkenen Preise sorgten am Mittwoch für kräftige Nachfrage an den Tankstellen. Die Kaufzurückhaltung sei weg, hieß es vom Bundesverband freier Tankstellen (bft). Eine Shell-Sprecherin berichtete von einem Ansturm. Der Zentralverband des Tankstellengewerbes (ZTG) sprach dagegen von einer entspannteren Situation als befürchtet. Die Preise seien zurückgegangen, „dennoch stürmen die Verbraucher bisher keineswegs die Tankstellen“. Größere Versorgungsengpässe wurden nicht bekannt.
Lesen Sie auch: Ökonom Manuel Frondel erzählt im Podcast „High Voltage“, wer sich bei hohen Kosten für Kraftstoffe die Taschen füllen kann.