Tarifstreit Verdi will mit Warnstreiks Druck auf öffentliche Banken erhöhen

Verdi-Funktionär Duscheck verschärft den Ton. Der Verband der öffentlichen Banken solle nicht mit den Erwartungen der Beschäftigten spielen, sondern endlich mal liefern.

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Die Gewerkschaft war mit einer Forderung von 4,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie einer Sozialkomponente in die Tarif-Verhandlungen gegangen. Quelle: dpa

In den Tarifverhandlungen für die rund 60.000 Beschäftigten der öffentlichen Banken will Verdi mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. „Die Beschäftigten der öffentlichen Banken unterstreichen mit ihren Warnstreiks noch einmal deutlich, dass sie weiter bereit sind, für ihre Forderungen zu kämpfen“, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck am Mittwoch. Aktionen seien für Donnerstag, einen Tag vor der vierten Verhandlungsrunde, schwerpunktmäßig in Hamburg, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland geplant.

Die Arbeitgeber hatten sich zuletzt zuversichtlich gezeigt, bei den Gesprächen voranzukommen. Der Verband der öffentlichen Banken (VÖB) hatte für Freitag ein Gehaltsangebot angekündigt. Die Institute seien beim Thema Gehalt abschlussbereit, hatte ihr Verhandlungsführer, Gunar Feth, zu Wochenbeginn erklärt. Gehaltsanpassungen müssten allerdings alle relevanten wirtschaftlichen Faktoren berücksichtigen.

„Öffentliche Vorankündigungen und das, was dann letztendlich auf den Tisch gelegt wurde, gingen schon in der letzten Verhandlungsrunde weit auseinander“, merkte Verdi-Funktionär Duscheck an. Der VÖB solle nicht mit den Erwartungen der Beschäftigten spielen, sondern nach fünf Monaten Tarifverhandlungen endlich mal liefern. „Wir erwarten ein ordentliches Gehaltsangebot, welches auch der aktuellen Inflationsentwicklung Rechnung trägt,“ führte er aus.

Verdi war mit einer Forderung von 4,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie einer Sozialkomponente in die Tarif-Verhandlungen gegangen. Darüber hinaus will die Gewerkschaft tariflich festgelegte Regelungen zum Homeoffice und mobilen Arbeiten. Der VÖB, zu dem unter anderem die Landesbanken, Landesbausparkassen sowie die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka gehören, lehnt pauschale Vorgaben für mobiles Arbeiten hingegen ab.

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