
Berlin Lautsprecher-Hersteller Bose will das bislang vor allem optisch erfahrbare Prinzip der Augmented Reality (AR) hörbar machen. Auf dem South by Southwest-Festival (SXSW) in Austin (US-Bundesstaat Texas) präsentierte das US-Unternehmen jetzt den Prototypen einer AR-Brille, die ihre Daten nicht im Sichtfeld des Benutzers platziert. Stattdessen sorgen winzige Lautsprecher dafür, dass der Brillenträger durch gesprochenen Text informiert wird.
Bose verarbeitet Standortdaten, die vom Smartphone des Trägers gesammelt und mittels einer App per Bluetooth an die Brille übermittelt werden. Über eigene Sensoren im Brillengestell wird die Blickrichtung erfasst, um dem Nutzer dann die passenden Informationen zum betrachteten Objekt ins Ohr zu sprechen – wobei der Sound laut Hersteller tatsächlich auch nur seine Ohren erreichen soll.
Gesteuert wird die Brille über Kopfbewegungen oder durch Berührung des Gestells. Dank eingebauter Mikrofone lässt sich auch ein Telefongespräch führen oder Kontakt mit Google-Assistant herstellen.
„Bose AR ist eine neue Art von AR“, so John Gordon, Vizepräsident der Consumer Electronics Division von Bose. „Statt durch digitale Bilder ergänzt es die Umgebung durch Audio-Informationen, sodass sich der Betrachter ganz auf die Welt um ihn herum fokussieren kann.“
Marktreif ist die in Austin vorgestellte Brille allerdings noch nicht. Zur Weiterentwicklung von Bose AR hat das Unternehmen die Bose AR Platform annonciert: 50 Millionen US-Dollar stellt Bose bereit, um mögliche Partner für sein AR-Projekt zu begeistern. Schon jetzt arbeiten Unternehmen wie TripAdvisor, TuneIn oder Yelp, aber auch Forschungseinrichtungen wie das MIT Media Lab mit Bose zusammen.