Die beste IT ist die, die funktioniert. Die zweitbeste Krise ist die, die schnellstmöglich beendet wird und die Rückkehr zur Normalität gestattet. Die beste Krise bleibt aber jene, die niemals stattfindet. Und gerade hier sind mittelständische Unternehmen besonders schlecht aufgestellt.
Chronik: Die größten Datendiebstähle
Der japanische Unterhaltungskonzern Sony meldet das illegale Ausspähen mehrerer Server. Betroffen sind 77 Millionen Nutzer, die sich auf der Plattform der Spielkonsole „Playstation“ registriert hatten.
Hacker erschleichen sich den Zugang zu Rechnern des Online-Bekleidungsshops Zappos und stehlen 24 Millionen Kundendaten. Zappos ist eine 100-prozentige Tochter des Web-Warenhauses Amazon.
Vodafone zeigt den Diebstahl von zwei Millionen Kundendaten in Deutschland an. Ein Hacker stahl von Rechnern des Mobilfunkkonzerns Namen, Adressen und Kontodaten.
Hacker dringen in Datenbanken des US-Softwareherstellers Adobe ein und stehlen Listen mit 152 Millionen Nutzerdaten. Sie konnten dabei auch die verschlüsselt gespeicherten Passwörter knacken.
In Datenbanken der US-Warenhauskette Target dringen Hacker ein und stehlen 110 Millionen Kundendaten, darunter knapp 40 Millionen Kredit- und EC-Kartendaten.
Die Datenbank des Online-Auktionshauses Ebay wird angezapft. Die Hacker, die über gestohlene Mitarbeiterzugänge eindrangen, kommen in den Besitz von 145 Millionen Daten inklusive Passwörter und weiteren persönlichen Daten.
Bei der US-Baumarktkette Home Depot knacken Hacker die Sicherheitsvorkehrungen von Zahlungssystemen. Die Kreditkartendaten von 56 Millionen Kunden werden ausspioniert.
Die US-Bank JP Morgan wird Opfer eines groß angelegten Cyberangriffs. Daten von 76 Millionen Privatkunden und sieben Millionen Firmenkunden fallen in die Hände von Hackern. Ausgespäht wurden Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse.
Die Lösung für den Ernstfall? Die erfolgreiche Kombination von einem individuellen Versicherungsschutz um das Risiko zu transferieren, präventiven Maßnahmen, deren regelmäßiger Überprüfung, sowie einem gut aufgestellten Krisenmanagement.
Gerade mittelständische Unternehmen haben beim Thema Cyber-Security großen Nachholbedarf. Geschätzt hat jedes zweite kleinere und mittlere Unternehmen keinerlei Vorkehrungen für den Ernstfall getroffen.
Nur ein effektives Notfallmanagement erlaubt es, Schäden einzugrenzen, den Betrieb aufrecht zu erhalten oder gar nicht erst unterbrechen zu müssen.
Die IT eines jeden Unternehmens ist sein Rückgrat. Gerade deswegen ist eine gemeinsame Anstrengung von Wirtschaft, Politik und Sicherheitsbehörden notwendig, da sich nur jedes fünfte Unternehmen an staatliche Stellen wendet, sofern das Unternehmen einen Angriff auf seine IT überhaupt als solchen erkennt. Vergessen wir nicht: Selbst die Spezialisten im Bundestag glaubten sich sicher. Also sind auch nicht Zwänge wie das IT-Sicherheitsgesetz die Lösung, sondern nur ein erster Schritt auf einer langen Reise.
Es muss ein Umdenken in den Unternehmen stattfinden. Denn am Ende des Tages ermöglicht Sicherheit geschäftlichen Erfolg. Erfolg und Sicherheit gehen beide Hand in Hand, und keinen der beiden gibt es ohne Aufwand oder Anstrengungen. Richtig gehandhabt lohnt sich aber beides.