Cybersecurity

Arbeiten im Homeoffice: Bleiben Sie paranoid!

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So schützen Sie Ihre Technik vor Hackern


  1. Router schützen Erster Angriffspunkt Ihres vernetzten Haushalts ist der Router am DSL-, Kabel- oder Glasfaseranschluss. Inzwischen ist es Hackern bereits gelungen, private Router in den USA und Deutschland vom Internet aus so umzuprogrammieren, dass beliebige Seitenaufrufe ins Netz immer auf Server umgeleitet werden, die mit Schadprogrammen verseucht sind. 
    Um solche Angriffe zu erschweren, sollten Sie den Zugriff auf Ihre Router mit einem eigenen Passwort sichern. Das ist gerade in Privathaushalten bisher noch die Ausnahme, aber es erschwert Hackern den Zugriff auf die Router erheblich.
    Wichtig ist, dass Sie das Passwort nicht sonst schon irgendwo im Netz verwendet haben. Den Code kann, wer möchte, sogar auf dem Gerät notieren, denn Cyberkriminelle können ihn dort ja nicht sehen. 
  2. WLAN abschließen Viele Geräte in der Wohnung – vom Smartphone über den vernetzten Fernseher bis zum Büro-Laptop – sind via WLAN mit dem heimischen Router verbunden. Noch immer aber betreiben viele Menschen ihre Funknetze offen, das heißt ohne einen Passwortschutz zu aktivieren. Das erlaubt es nicht bloß Nachbarn, den Online-Zugang mit zu nutzen. Es öffnet auch Spionen oder Datendieben den Zugriff auf alle privaten oder geschäftlichen Daten, die auf den ans WLAN angeschlossenen Geräten gespeichert sind. Und mitunter, etwa bei schlecht geschützten Webcams, ermöglicht es sogar den Blick ins private Wohnzimmer.
    Vergeben Sie daher unbedingt auch für daheim ein möglichst komplexes WLAN-Passwort. Auch das sollten Sie nicht schon irgendwo sonst verwendet haben, also etwa für den Zugriff auf einen Online-Dienst. Und auch dieses Passwort dürfen Sie als Gedankenstütze auf dem WLAN-Router notieren.
  3. Kameras absichern Die Corona-Krise lässt auch die Videokonferenzen boomen. Gerade an älteren PCs, die nun plötzlich auch beruflich genutzt werden, hat mancher Anwender eine externe Webcam per USB-Stecker angeschlossen. Was viele Menschen nicht wissen: Auch diese Kameras lassen sich hacken. Viele Internet-Schutzprogramme für den PC erlauben es daher, den Zugriff auf die Kamera standardmäßig zu unterbinden. Wer dennoch skypen, zoomen oder per Teams videokonferieren will, muss der Software den Zugriff dann ausdrücklich freigeben.
    Fehlt diese Funktion in der Schutzsoftware, verhindert zumindest schon mal eine Blende oder notfalls eine klappbar vor die Linse geklebte Visitenkarte den unbefugten Einblick ins Arbeitszimmer. Und wer, etwa zur Überwachung seines Smart Homes, eine Webcam im Wohnzimmer installiert hat, sollte zügig kontrollieren, dass auch bei dieser der Zugriff aus dem Internet durch ein ordentliches Passwort geschützt ist.
  4. Rechner aktualisieren Virenschutz und Firewall für den PC erschweren Hackern zwar den Zugriff auf den Privatrechner, aber sie helfen nicht gänzlich gegen Schwachstellen in der Software, die sonst noch auf den Computern läuft. Deshalb ist es essentiell, nicht bloß die Schutzprogramme selbst ständig aktuell zu halten. Genauso wichtig ist, sowohl das Betriebssystem des Rechners als auch alle darauf laufenden Anwendungen mindestens wöchentlich zu aktualisieren. 
    Bei den modernsten Ausgaben der Betriebssysteme Windows und MacOS sind diese Update-Routinen standardmäßig aktiviert. Viele andere Programme auf den Rechnern aber laufen oft jahrelang in völlig veralteten Versionen. Aktualisieren Sie auch diese Software regelmäßig, damit Hacker nicht versteckte Schwachstellen ausnutzen können, die in manchen alten Programmen schlummern.
    Viele Anwendungen bieten in den Hilfemenüs die Option, nach Updates zu suchen. Daneben ermöglichen es aber auch kostenfreie Anwendungen wie CCleaner oder PatchMyPC, die installierte Software zu prüfen und vielfach per Mausklick zu aktualisieren.
  5. Backups anlegen Wie wichtig eine Sicherung mindestens der persönlichen Daten ist, fällt den meisten Anwendern erst auf, wenn der eigene Rechner gehackt, von Erpressern verschlüsselt oder die Festplatte irgendwann gecrasht ist.
    Nutzen Sie daher die Zeit im Homeoffice und legen Sie endlich mal ein Backup Ihrer Daten an! Externe Festplatten, die sich per USB an den Rechner anstecken lassen, kosten mit Kapazitäten von einem oder zwei Terabyte nur noch 50 bis 80 Euro – und sie lassen sich auch online bestellen. Gute Sicherungsprogramme wie Paragon Backup & Recovery gibt es als Basisversion mit allen wichtigen Funktionen gratis im Netz.
    Und wenn das Backup durchgelaufen ist, trennen Sie die Festplatte bis zur nächsten Sicherung vom Rechner! Das verhindert, dass nicht auch die gesicherten Daten verschlüsselt werden, falls doch mal ein Hacker auf den Rechner gelangt.
  6. Skeptisch sein Bleiben Sie paranoid und vermuten Sie in jeder E-Mail und in jedem Dateianhang einen virtuellen Virus! Und öffnen Sie Nachrichten, angehängte Dokumente oder eingebettete Links nur dann, wenn Sie wirklich sicher sind, dass sie von vertrauenswürdigen Absendern stammen und keine Schadprogramme enthalten!
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