Entwicklerkonferenz Google erlaubt Blick hinter den Vorhang

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Schon Ende des Jahres Autos mit Android "L" unterwegs?

Spannend ist auch die neue Integration von Browser- und App-Aktivitäten. Bisher verbindet Google diese beiden Funktionen nicht miteinander. Mit "L" wird sich das ändern. Wer im mobilen Browser auf eine Seite klickt, die auch als App vorliegt, wird diese automatisch in der mobilen Anwendung geöffnet. Unter "Zuletzt benutzt" werden zudem sowohl die Apps als auch zuletzt benutzte Webseiten angezeigt.

Auch über das Thema "Unlocking" hat sich Google Gedanken gemacht. Während Apple seit dem iPhone 5S auf den Fingerabdruck als Alternative zum Passwort setzt, haben sich die Suchmaschinen-Experten etwas anderes einfallen lassen. Sie nutzen Geometrische Daten und typische Anzeichen, wie die Uhr am Hand Gelenk, um den "echten" Nutzer zu erkennen. Passen die einzelnen Elemente zusammen, öffnet sich das Smartphone mit einem Wisch. Passen sie nicht zusammen, wird die Passwortabfrage gestartet.

Auch die Integration der Spracherkennung hat Google weiterentwickelt - und das nicht nur auf Smartphones. Auch Autos und Android-Wearables sollen künftig stärker mit der eigenen Stimme gesteuert werden. Das System ähnelt dem Konzept „CarPlay“ von Apple. Für die Navigation greift "L" auf Google-Karten zurück.

Google hat seine Entwickler explizit dazu aufgerufen, stärker in diese Richtung zu entwickeln. Denn was lange eine Nische war, wird langsam aber sicher zu einem der wichtigsten Geschäftsfelder. Insgesamt ist es Google gelungen über 40 neue Mitglieder für das Projekt Open Automotive Alliance zu gewinnen, mit der Google Android in den Straßenverkehr bringen will. Schon Ende dieses Jahres könnte es soweit sein. Darunter sind unter anderem Audi, Volkswagen, Opel, Renault und Volvo.

Auch bei den Wearables ist es Google gelungen, einen neuen Partner zu gewinnen. Samsung bringt schon im Sommer eine neue Android-Computeruhr namens "Samsung Gear Life" auf den Markt.

Als wäre das alles noch nicht genug - auch im Wohnzimmer will Google sein Betriebssystem verbreiten. So hat das Unternehmen in San Francisco unter anderem Android-TV vorgestellt. Über eine Schnittstelle von Smartphone (oder auch Smartwatch) und Fernseher, kann das TV-Gerät künftig über die Stimme gesteuert werden. Einfach "Breaking Bad" sagen - und die beliebte Fernsehserie startet.

Die Möglichkeiten der Google-Suche kommen hier besonders gut zum Einsatz. Sie wissen nicht mehr, wer die Hauptrolle in einem bestimmten Spielfilm gespielt hat? Einfach per Sprachsteuerung fragen und "L" gibt die Antwort - und liefert auch noch weiterführende Informationen. Android-TV soll sowohl für TV-Geräte als auch für Spielekonsolen oder Setupboxen möglich sein.

In punkto Datensicherheit geht Google mit Samsung eine neue Kooperation ein. Die Knox-Technologie der Koreaner wird in die neue Android-Version integriert. Das Sicherheitssystem ermöglicht es, zwei Android-Systeme auf einem Gerät laufen zu lassen. Damit können beispielsweise Mitarbeiter von Unternehmen ihr privates Android-Smartphone auch geschäftlich zu nutzen, ohne dass sensible Daten verloren oder von Dritten eingesehen werden können. 

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