
Google hat damit begonnen, Suchergebnisse mit personenbezogenen Daten zu löschen, wie das Unternehmen gegenüber der WirtschaftsWoche bestätigte. „In dieser Woche beginnen wir mit der Entfernung von Suchergebnissen auf Grundlage der eingegangenen Anträge“, erklärte Google. Die ersten Löschungen seien bereits heute erfolgt. Entsprechende Links werden ausgeblendet. Zudem erscheint nun bei jeder Namenssuche am Ende der Seite der Hinweis: „Einige Ergebnisse wurden möglicherweise aufgrund der Bestimmungen des europäischen Datenschutzgesetzes entfernt.“
Die Geschichte von Google
Die Google-Gründer Larry Page und Sergej Brin hatten ihre Suchmaschine ursprünglich BackRub genannt. Google als Google gibt es erst seit dem 27. September 1998. Der Name leitet sich von 10100 ab, einer Zahl mit dem Namen "googol". Die Gründer sollen versucht haben, mit der Namensgebung an die riesige Menge der im Internet verfügbaren Daten zu erinnern.
Zwei Jahre später, im Jahr 2000, gingen bereits zehn Sprachversionen von Google online: Dänisch, Deutsch, Finnisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Norwegisch, Portugiesisch, Schwedisch und Spanisch. Der erste Index mit einer Milliarde URLs macht Google zur weltweit größten Suchmaschine.
Die beiden Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin lernen sich 1995 in Stanford kennen.
Eric Schmidt wird Google-Geschäftsführer. Zwischen 1983 und 1997 arbeitete Schmidt bei Sun Microsystems, wo er unter anderem als Technik-Chef beschäftigt war. Vor seinem Wechsel zu Google arbeitete Schmidt bei Novell.
Im September 2002 startete Google News. 4.000 Nachrichtenquellen wurden damals ausgelesen. Heute ist Google News einer der Hauptakteure in einer Debatte über das Leistungsschutzrecht.
Zu einem Preis von 85 US-Dollar pro Aktie wagte sich Google im Jahr 2004 an die Börse.
Das Verb "googeln" nahm der Duden in Ausgabe 23 auf, die 2004 erschien.
Der Suchmaschinenriese startet "Google Earth". Satellitenbasierte und grenzenlose, weltumspannende Karten mit 3D-Ansichten, kombiniert mit einer Suchfunktion, war für die große Masse der Internetnutzer etwas Neues
Im Oktober 2006 gibt Google die Übernahme der Videoplattform Youtube bekannt. Der Konzern zahlte dafür 1,31 Mrd. Dollar (in Aktien).
Google Street View geht Online. Erstmals werden die Karten in der Funktion "Google Maps" mit Original-Bildern von Plätzen und Straßenzügen angereichert.
Im Januar 2010 erscheint das erste Handy von Google, das Nexus One.
Generationenwechsel: Larry Page wird Google-CEO und löst Eric Schmidt ab. Im Dezember des Jahres 2011 verzeichnete der Android Market mehr als zehn Milliarden App-Downloads, bei einer Wachstumsrate von einer Milliarde App-Downloads pro Monat.
Die Erfolgsgeschichte eines Browser: Der Google-Browser Chrome anteilsmäßig den Internet Explorer von Microsoft.
Google gibt bekannt, eine Augmented-Reality-Brille, Google Glasses, auf den Markt bringen zu wollen. Seitdem ist Geschäftsführer Sergey Brin immer wieder mit der Cyberbrille in der Öffentlichkeit zu sehen.
Nur gut eine Woche, nachdem Microsoft auf einer Pressekonferenz in Los Angeles seinen ersten eigenen Tablet-Computer mit dem Namen Surface vorgestellt hat, zieht Google nach: Auf der Input/Output im Juni, Googles jährlicher Entwickler-Konferenz, stellt Firmen-Mitbegründer Sergej Brin mit dem Nexus 7 einen eigenen Tablet-PC vor.
Google hat Ärger mit der EU-Kommission. Diese wirft dem Unternehmen vor, in den Suchergebnissen seine dominante Marktposition zu missbrauchen und droht mit einem Kartellverfahren.
Im Bieterkampf um ein israelisches Navigations-Startup sticht Google die Konkurrenten aus. Der US-Internetgigant stehe kurz vor der Übernahme der auf mobile Kartendienste spezialisierten Firma Waze, berichtet die israelische Finanzzeitung Globes am Sonntag ohne Quellenangabe. Google habe die Gebote der anderen Interessenten vermutlich übertrumpft. Der Kaufpreis soll demnach 1,3 Milliarden Dollar betragen. Bei Waze war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Waze sprach früheren Medienberichten zufolge mit mehreren Bietern. Dazu zählt auch das soziale Netzwerk Facebook.
Zusatzdienste, die auf Smartphones oder Tablet-PCs genutzt werden können, werden für Technologiekonzerne wie Google immer wichtiger. Denn mit ihnen steigt auch die Nutzung von mobilen Geräten und damit die potenziellen Werbeeinnahmen, die über sie generiert werden können. Waze verwendet die Satelliten-Signale der Smartphones, um den Nutzern Karten- und Verkehrsdaten in Echtzeit zur Verfügung zu stellen. Das erst vor vier Jahren gegründete Unternehmen hat 47 Millionen Mitglieder und 100 Mitarbeiter.
Google liefert die ersten Google-Brillen für 1.500 Euro pro Gadget an ausgewählte Entwickler aus. Firmengründer Sergey Brin verlässt das Haus kaum noch ohne die Datenbrille, die es dem Träger ermöglicht Artikel zu lesen, Telefonate zu führen oder sich Wegbeschreibungen anzeigen zu lassen.
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte Mitte Mai entschieden, dass Internet-Suchmaschinen wie Google bei einer Suche nach einem Namen in bestimmten Fällen nicht alle Treffer anzeigen dürfen. EU-Bürger können verlangen, dass Links nicht mehr anzeigt werden, wenn die Inhalte ihre Persönlichkeitsrechte verletzen. Daraufhin hatte Google im Internet ein Formular zur Verfügung gestellt, mit dem Europäer die Löschung unerwünschter Daten beantragen können.
Allein in den ersten vier Tagen waren 41.000 Anträge gestellt worden. Wie viele es inzwischen sind, wollte das Unternehmen nicht mitteilen. Auch dazu, wie groß der Anteil der Ablehnungen ist, macht Google keine Angaben. Wenn ein Antrag abgelehnt wurde, können sich die Betroffenen an die zuständigen Datenschutzbeauftragten wenden.
„Wir löschen, wenn es eine eindeutige Abdeckung durch das EuGH-Urteil gibt“, sagte ein Google-Sprecher. Demzufolge muss es um personenbezogene Daten gehen, es müsse eine angemessene Zeit verstrichen sein und es dürfe nicht um Personen und Ereignisse von öffentlichem Interesse gehen.