
Die ständigen Änderungen beim Datenschutz von Facebook lassen auch Verwandte des Firmengründers manchmal ratlos zurück: Die Schwester von Mark Zuckerberg musste mit ansehen, wie ein privates Foto von ihrer Seite über den Kurznachrichtendienst Twitter an mehr als 40.000 Menschen weitergeleitet wurde. Randi Zuckerberg zeigte sich empört und belehrte die Schuldige, eine Marketingdirektorin, über Etikette im Netz. Diese Kommentare lösten scharfe Reaktionen anderer Nutzer aus, die sich über die komplizierten Einstellungen zum Schutz der Privatsphäre des sozialen Netzwerks beschwerten.
"Digitale Etikette: Frag immer um Erlaubnis, bevor du das Foto eines Freundes öffentlich postest", schrieb Randi Zuckerberg am Mittwoch (Ortszeit). "Es geht nicht um Privatsphäre-Einstellungen, es geht um menschlichen Anstand." Ihr Foto zeigte vier Personen, die in einer Küche auf ihre Mobiltelefone schauen, während im Hintergrund Facebook-Gründer Mark Zuckerberg zu sehen ist. Randi Zuckerberg erklärte, die Marketingdirektorin Callie Schweitzer habe das Foto sehen können, weil sie einen gemeinsamen Freund hätten.
Empörte Reaktionen im Netz





Randi Zuckerberg twitterte an Schweitzer, es sei "uncool", das private Bild zu posten. Schweitzer antwortete, das Foto sei auf ihrer Facebook-Seite aufgetaucht. Die Tweets wurden später gelöscht und sind nicht mehr zu sehen. Keine der Beteiligten wollte sich weiter zu dem Zwischenfall äußern. Am Mittag des zweiten Weihnachtstags zeigte Randi Zuckerberg sich bei Twitter dann wieder versöhnlicher. Sie schrieb, sie habe sich mit Schweitzer per E-Mail ausgetauscht und sie erscheine ihr sehr nett. Sie sei froh, dass das Ganze nun auch seinen Sinn gehabt habe, da durch den Vorfall eine ernsthafte Debatte über Etikette angestoßen worden sei.
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Kritiker im Netz störten sich an der Reaktion von Randi Zuckerberg, die ihren prominenten Namen eingesetzt habe, um das Foto löschen zu lassen. "Das kann nicht jeder", sagt auch Eva Galperin von der Electronic Frontier Foundation, einer Datenschutzorganisation aus San Francisco. Die Privatsphäre-Einstellungen von Facebook seien für die meisten Nutzer noch immer verwirrend. "Sogar Randi Zuckerberg kann sie falsch verstehen", erklärte Galperin.
Der Zwischenfall vom Mittwoch illustriere die Schwierigkeiten beim Umgang mit der Privatsphäre im Internet, sagte sie weiter. Wer Informationen oder ein Bild in einem sozialen Netzwerk teile, müsse damit rechnen, dass Freunde diese Daten einfach weitergeben könnten.