




Die Idee zur Helphelp2-App kam Rüdiger Trost aus München beim Einkaufen im Supermarkt. „Ich wollte hilfreiche Dinge für Flüchtlingsunterkünfte kaufen, wie zum Beispiel Zahnbürsten oder Ähnliches. Da ich mir nicht sicher war, was genau bei mir in der Region gebraucht wird, habe ich im Internet danach gesucht. Und nichts gefunden“, sagt Wirtschaftsinformatiker Trost, der für ein IT-Sicherheitsunternehmen arbeitet.
Diese persönliche Erfahrung und die seit Wochen angespannte Flüchtlingssituation rund um den Münchener Hauptbahnhof haben Trost zum Handeln verleitet. Zusammen mit einem befreundeten App-Entwickler hat er die kostenlose Helphelp2-App konzipiert.
Aus diesen Ländern kommen Asylbewerber in Deutschland
Fünf Prozent der Flüchtlinge, die in Deutschland Asyl suchen, kommen aus Afghanistan.
Genauso viele (fünf Prozent) suchen aus dem Irak Zuflucht in Deutschland.
Aus Serbien im Balkan kommen sechs Prozent der Asylbewerber.
Aus Albanien kommen deutlich mehr Flüchtlinge, nämlich 15 Prozent.
Der gleiche Anteil (15 Prozent) sucht aus dem Kosovo Zuflucht in Deutschland.
Mit 22 Prozent ist der Anteil der syrischen Asylbewerber in Deutschland mit Abstand am größten.
Das Grundprinzip: Die App zeigt auf einer Karte an, wo in Deutschland welche Sachspenden aktuell gebraucht werden. Seit rund drei Wochen gibt es HelpHelp2 für Android-Geräte, und seit wenigen Tagen ist die App auch auf iPhones nutzbar. Während das Interesse der Helfer hoch ist – rund 5000 Mal wurde Helphelp2 bereits runtergeladen - haben sich bislang noch relativ wenige Hilfsorganisationen beteiligt. Schaut man sich die Deutschlandkarte an, findet man bisher nur Einträge in Großstädten wie München, Berlin und Stuttgart oder Ballungsräumen wie im Ruhrgebiet. „Wir haben viele Ideen im Kopf, wie wir die App erweitern können. Es geht aber zunächst einmal darum, dass die Karte voller wird und mehr Organisationen, Informationen über Sachspenden teilen“, so Trost.
Der Wunsch, Flüchtlingen zu helfen, ist derzeit bei vielen Menschen groß. So gehen beispielsweise beim Flüchtlingsrat NRW wöchentlich Meldungen von neu gegründeten Hilfsgruppen ein. Da kann man schnell den Überblick verlieren. „Digitale Möglichkeiten der Flüchtlingshilfe, wie zum Beispiel spezielle Apps, können eine Arbeitserleichterung für alle darstellen“, sagt Antonia Kreul vom Flüchtlingsrat NRW. Bislang seien die Angebote aber häufig noch lokal begrenzt oder würden sich teilweise in ihren Angeboten überschneiden.
Auch die Stadt Witten hat vor einigen Monaten eine App entwickelt, für die lokale Flüchtlingshilfe. Diese diente zunächst vorrangig den Wittenern zur Information, wie sie sich konkret vor Ort engagieren können. In den nächsten Wochen soll nun ein neues Projekt starten, das auch speziell auf die Bedürfnisse der aktuell rund 1.100 Flüchtlinge in Witten angepasst ist. „Die Plattform wird in mindestens zehn Sprachen verfügbar sein. Wir haben zusammen mit Ehrenamtlichen und Flüchtlingen ein Online-Bilderwörterbuch entwickelt mit den wichtigsten Begriffen für den Alltag“, erklärt Astrid Raith, die bei der Stadt Witten für das Thema E-Government zuständig ist.