Google for Jobs Google vermittelt jetzt auch Jobs – so können Arbeitgeber profitieren

Der Suchkonzern startet in Deutschland einen neuen Dienst, der Nutzern bei der Jobsuche helfen soll. Quelle: imago images

Der Suchkonzern startet in Deutschland einen neuen Dienst, der Nutzern bei der Jobsuche helfen soll. Wie Arbeitgeber den neuen Dienst geschickt nutzen.

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In den Markt für Stellenanzeigen kommt Bewegung. Nachdem Google bereits in den USA, Südamerika, Großbritannien und Spanien mit seiner neuen Suchmaschine für Jobs gestartet ist, kommt der Dienst nun auch nach Deutschland. Gibt ein Nutzer in der Suchmaschine des Konzerns künftig beispielsweise die Suchbegriffe Job, SAP, Consultant und Köln ein, erhält er in einer blauweißen Box in den Suchergebnissen entsprechende Stellenangebote aus Köln ausgespielt, etwa einen Posten als Vollzeit-SAP-Berater beim Stahlkonzern ThyssenKrupp.

Der Zeitpunkt für einen Einstieg in das Geschäft könnte für Google kaum günstiger sein. Deutschland leidet zunehmend unter einem Fachkräftemangel. Es fehlen vor allem Handwerker, Ingenieure, Programmierer und Pfleger. 2018 gab es fast 800.000 unbesetzte Stellen. Zum Vergleich: 2013 waren es noch 450.000. Und etwa zwei Drittel der Neueinstellungen werden heute bereits über Jobportale im Internet oder die Website eines Arbeitgebers angeworben.

Arbeitgeber, die in Zukunft eine Stelle besetzten wollen, werden an dem neuen Angebot des Silicon-Valley-Konzernes also nicht vorbei kommen. Erfahrungen aus anderen Bereichen wie der Stadtplansuche oder bei Preisvergleichen lassen erwarten, dass die, die eine Stelle suchen, künftig nur noch selten den Umweg über spezielle Portale gehen werden.

Nachdem Google bereits in den USA, Südamerika, Großbritannien und Spanien mit seiner neuen Suchmaschine für Jobs gestartet ist, kommt der Dienst nun auch nach Deutschland. Quelle: Screenshot

Damit Arbeitgeber mit ihren Stellenangeboten bei Google for Jobs auftauchen, müssen sie aber ein paar Dinge beachten. Während klassische Jobportale wie Monster und Stepstone von Arbeitgebern Geld verlangen, damit sie deren offene Stellen für eine gewisse Zeit listen, will Google die Angebote kostenlos anzeigen.

Damit das passiert, müssen die Arbeitgeber die Jobangebote allerdings auf ihrer eigenen Internetseite so aufbereiten, dass der Google-Bot, der das Netz für die Suchmaschine regelmäßig durchforstet, sie gut findet. Hierzu müssen die Arbeitgeber im HTML-Code der Seite unter anderem Jobtitel, Art der Arbeit, Ort und, ob es ein Vollzeit- oder Teilzeitposten ist, hinterlegen. Im Web gibt es allgemein gültige Standards, die heutzutage jeder Webentwickler leicht umsetzen kann.

Die Unternehmen können den Google-Bot über die sogenannte Google Search Console sogar anstoßen, sobald sie ein neues Angebot haben. So taucht es schneller in der Job-Suche auf.

Auf der ersten Google-Seite mit Suchergebnissen wird aber nur wenig Platz für die angezeigten Jobs sein: Dort tauchen nur etwa drei Stellenanzeigen auf. Nutzer, die mehr sehen wollen, müssen auf einen Button klicken. Für Arbeitgeber heißt das, wer von möglichst vielen Job-Interessenten wahrgenommen werden will, sollte unter den ersten Suchtreffern auftauchen.

Tristan Niewöhner vom Recruitment-Unternehmen Persomatch empfiehlt den Arbeitgebern deshalb, die eigenen Websites beispielsweise für die mobile Suche und eine kurze Ladezeit zu optimieren. Auch sollte die Web-Adresse auch für Laien lesbar sein, also ohne schwer zu entziffernde Buchstaben-, Zahlen- und Sonderzeichenkombinationen auskommen.

Statistiken über klassische Suchergebnisse zeigen, dass Treffer, die nicht auf der ersten Seite angezeigt werden, nicht einmal von einem Prozent der Nutzer geklickt werden – egal, ob die von einem Smartphone oder von einem PC aus zugreifen. Solche Optimierungen gehören deshalb heute zum Grundrepertoire der meisten Webentwickler.

Nicht in der deutschen Google-Job-Suche aufgelistet werden solche Angebote, die ein Arbeitgeber nur bei Stepstone einstellt, dem mit etwa 40 Prozent Marktanteil bisherigen Marktführer unter den Stellenportalen. Der Grund: Die Springer-Tochter hat sich entschieden, sich nicht mit dem neuen Konkurrenten zu verknüpfen. Wettbewerber Monster will seine Inhalte dagegen für die Google-Job-Suche freigeben, teilte das Unternehmen mit.

„Den meisten Arbeitgebern wird am Ende aber ohnehin nichts anderes übrigbleiben, als auch bei Google for Jobs vertreten zu sein“, sagt Niewöhner. Bislang läuft Google for Jobs in Deutschland nur im Testbetrieb. Damit erreicht der Dienst nur einen kleinen Teil der Nutzer. Wann genau der offizielle Deutschland-Start sein wird, ist derzeit noch offen

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