Wenn man jetzt die Möglichkeiten von Google Now noch etwas weiter denkt, dann scheint mir der Weg dahin eigentlich gar nicht mehr so weit. Google weiß also sowieso schon, wie viele Kilometer ich im Monat mit dem Auto zurückgelegt habe? Und Google weiß auch, wo ich mich tagsüber zum Arbeiten aufhalte? Dann ist doch der Weg zur automatisch erstellten Pendlerpauschale eigentlich nur noch ein Katzensprung. Google weiß, was ich mir online bestellt habe? Warum dann nicht gleich erkennen, was es ist und ob der Gegenstand/Service für meinen Beruf als Werbungkosten angerechnet werden kann?
Es muss nicht zwingend Google oder auch nur ein einzelner Anbieter sein, der diese Aufgaben übernimmt, aber es sind Aufgaben, die schon heute technisch lösbar sind. Schnittstellen zum Bankkonto, zu Steuersoftware, Dokumentmanagern und zu den Finanzbehörden sind gefragt. Dass es mittlerweile eine ElsterCloud, ElsterApp oder De-Mail gibt, zeigt mir, dass selbst beim trägen Staat der Wille dazu da ist, Bürokratie abzubauen.
Die Dienste müssten verknüpft werden, sie würden auch für eine rechtssichere Erklärung alleine momentan nicht ausreichen. Aber sie könnten an jenem unheiligen Tag des Jahres schon auf mich warten, an dem ich um meine Steuererklärung nicht mehr herum komme. Sie könnten mir bereits anzeigen, wie viel ich an Werbungskosten, Reisekosten oder Anfahrt zur Arbeitsstätte habe investieren müssen und ob ich genug gesammelt habe, um die Kosten abzusetzen. Und ganz ehrlich: Das könnte sogar ein wenig Spaß machen.
Der mobile Trend geht weg von der einsamen, für sich alleine stehenden App, hin zu Hubs, in denen Informationen aus verschiedenen Quellen clever verknüpft werden. Ähnliche Ansätze zeigen neben Android 4.1 und 4.2 auch Windows Phone 8, Blackberry 10 und eben Apple mit PassBook. Der Anfang ist gemacht, jetzt geht es für Startups darum, Ideen für solche Services zu entwickeln und sich über Schnittstellen in intelligente Hubs einzuklinken. Unliebsame Dinge wie eine Steuererklärung könnten damit schon bald entschärft werden.