
Google ist wegen seines weltweit dominierenden Smartphone-Betriebssystem Android laut einem Medienbericht ins Blickfeld der US-Wettbewerbshüter geraten. Dabei gehe es um die Frage, ob Google auf der Plattform eigene Dienste zum Nachteil von Konkurrenten bevorteile, schrieb der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen.
Die US-Handelskommission FTC habe sich in einer Vereinbarung mit dem Justizministerium die führende Rolle dabei gesichert, hieß es. Die Untersuchungen seien aber in einem sehr frühen Stadium und könnten auch ohne ein Verfahren enden, schränkte Bloomberg ein.
Google-Imperium: Das ist die Alphabet-Holding
Das Dach der einzelnen Google-Einheiten bildet in Zukunft die neue Holding Alphabet. Die Unternehmensspitze besteht aus Larry Page (CEO), Sergey Brin (Präsident, Eric Schmidt (Chairman) und Ruth Porat (CFO).
Unter dem angestammten Namen des Konzerns sind die Internet-Suchmaschine, das Werbe-Geschäft sowie YouTube und Android gebündelt. Google ist damit eine Tochterfirma von Alphabet. Noch immer ist Google aber der wichtigste und wirtschaftlich stärkste Bereich.
In Googles Innovationslabor werden unter anderem selbstfahrende Autos, Drohnen und Ballons zur Internet-Versorgung entlegener Gebiete aus der Luft entwickelt.
Das Automatisierungsunternehmen Nest baut vernetzte Thermostaten, die über Apps gesteuert werden können. Auch Rauchmelder sind im Programm. Google kaufte das Unternehmen Anfang 2014 für mehr als drei Milliarden Dollar.
Die Gesundheitsfirma Calico - kurz für California Life Company - soll vor allem das Altern erforschen - um es eventuell bremsen zu können. Das Unternehmen wurde 2013 von Google gegründet.
In den USA bietet der Konzern unter diesem Namen in mehreren Städten ultra-schnelle Internet-Zugänge über Glasfaser-Anschlüsse an.
Der Spezialist Sidewalk ist auf die Infrastruktur moderner Städte fokussierte. Es geht unter anderem darum, den Verkehr effizienter zu machen, Energieverbrauch und Lebenshaltungskosten zu senken oder die Stadtverwaltung zu verbessern.
Über Google Ventures investiert der Konzern in Start-ups, unter anderem den umstrittenen Fahrdienst-Vermittler Uber.
In Europa prüft die EU-Kommission neben dem laufenden Wettbewerbsverfahren zur Internet-Suche auch Android, über ihre Position wurde bisher nichts bekannt.
Die Android-Software wird unter Federführung von Google entwickelt und ist im Prinzip offen und kostenlos für Gerätehersteller. Um Google-Dienste wie Maps oder E-Mail auf den Smartphones und Tablets vorzuinstallieren, brauchen die Hersteller allerdings Lizenzvereinbarungen mit dem Internet-Konzern. In westlichen Ländern werden Android-Geräte fast ausschließlich mit Google-Services verkauft, in Asien - vor allem in China - meist ohne. Zugleich laden Hersteller wie Samsung eigene Dienste auf die Geräte.