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Huawei in Deutschland Nur wenige Schranken

Allen Sicherheitsbedenken zum Trotz setzen alle Mobilfunkbetreiber Huawei-Technik in ihren Netzen ein.

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Enge Verbindung zu Huawei - Mobilfunkriese Vodafone nutzt Technik der Chinesen. Quelle: dpa

Die Bundesregierung wollte keinen offiziellen Redner entsenden, doch Rainer Brüderle nahm die Einladung von Huawei gerne an. Als Bundeswirtschaftsminister a. D. eröffnete er am 9. November das „erste private Hauptstadtbüro eines privaten chinesischen Unternehmens“, wie es der FDP-Fraktionsvorsitzende in seiner Begrüßungsrede formulierte. Vergessen waren für einen Moment all die Spionagevorwürfe gegen das Unternehmen, das als verlängerter Arm von Militärs und Geheimdiensten gilt. „Die chinesischen Investitionen in Deutschland sind willkommen“, schob Brüderle als Ehrengast von Huawei solche Bedenken beiseite. Das Unternehmen, das vor fünf Jahren noch niemand kannte, gehört auch in Deutschland zu den größten Netzausrüstern. Keiner der vier großen deutschen Mobilfunkbetreiber will auf die Übertragungstechnik made in China verzichten. Ob T-Mobile, Vodafone, O2 oder E-Plus – alle Netze enthalten inzwischen Komponenten von Huawei. Vodafone und E-Plus vertrauen den laufenden Ausbau des noch schnelleren Mobilfunknetzes mit dem Standard LTE (Long Term Evolution) den Chinesen an.

Bei der Telefónica-Tochter O2 hat Huawei sogar den sogenannten Field Service übernommen, also die Pflege der Mobilfunkstationen. Beim Konkurrenten E-Plus betreibt Huawei die IT-Plattform, ist also für die Übertragung und Weiterverarbeitung vieler Daten verantwortlich.

Strategische Partnerschaft

Genauso stark ist Huawei bei den deutschen Festnetz-Betreibern vertreten. Die Kölner QSC und die Düsseldorf Versatel – beide betreuen insbesondere Geschäftskunden – nutzen in ihrem internetbasierten Universalnetz (All-IP-Netz) vor allem Huawei-Technik. Zwischen QSC und Huawei besteht seit 2005 sogar eine besonders enge „strategische Partnerschaft“. Solch einen Schulterschluss wird es bei der Telekom nicht geben. Im sensibelsten Teil des Festnetzes, das auch Regierungsdaten überträgt, kommen Huawei-Komponenten aus Sicherheitsgründen nicht zum Einsatz, sagte kürzlich Vorstand Reinhard Clemens. Das soll auch so bleiben.

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