Doch selbst wenn die Technik im Frühjahr einsatzbereit ist – stabile Telefon- und Internetverbindungen bleiben in deutschen Zügen Stückwerk. Denn aufgerüstet werden zunächst nur ICEs. Bis auch Intercitys flächendeckend im Internetzeitalter ankommen, vergehen nochmals Jahre. Erste neue Doppelstock-ICs mit Funkverstärkern rollen frühestens ab Ende 2015. Die alten IC-Wagen will die Bahn wohl nicht mehr umrüsten.
Und im Nahverkehr, wo Länder und Verkehrsverbünde S-Bahn- und Regionalzüge bestellen, laufen viele Ausschreibungen für vernetzte Waggons gerade erst an. Nicht nur Urs Mörgeli dürfte also noch Jahre in rollenden Funklöchern unterwegs sein, wenn er per Zug durch Deutschland reist.
Digitale Welt
Dass es heute schon anders geht, zeigt das Beispiel Schweiz. Bei den Eidgenossen ist schneller, stabiler Mobilfunk auch in der Bahn längst die Regel, „obwohl viele Strecken durch Alpentäler und Tunnels führen“, sagt Mörgeli. Die Erfolgsquote der Anrufe erreicht bis zu 93 Prozent, die der Datenzugriffe 96 Prozent.
Und das liegt nicht nur daran, dass viele Züge im Alpenland langsamer fahren als deutsche ICEs, was die Verbindungen stabiler macht. Vor allem investieren Schweizerische Bundesbahn und Mobilfunker seit Jahren gemeinsam in die Technik.