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Internet-Portale Hannah, 26, vergeben, sucht...

Seitensprung-Portale wie Ashley Madison und Secret haben Hochkonjunktur. Doch wie funktionieren solche Dienste eigentlich? Ein Sex-Portal im Selbstversuch.

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Mit mehr Erotik und weniger Pornobildern will Secret besonders seitensprungwillige Frauen ansprechen Quelle: Presse

Hannah ist 26 Jahre alt, Stier und eigentlich ist sie vergeben. Trotzdem sucht die 1,65 Meter große, zierliche Brünette bei Ashley Madison nach dem passenden Mann - allerdings nur für gewisse Stunden.
Der erste Schritt ist schnell gemacht. In wenigen Minuten steht das Benutzerkonto - genauso schnell wie bei anderen sozialen Netzwerken. Wenige Daten genügen: ein selbst gewählter Benutzername, nach welchem Geschlecht man sucht, und ob man Single ist oder gebunden. Die meisten nutzen einen fiktiven Namen, das wahre Ich soll schließlich verborgen bleiben. In diesem Fall ist Hannah kein zufällig gewählter Name. Denn bei Partnerbörsen werden Frauen mit Namen Hannah, Katharina oder Lena bis zu 23 Mal häufiger angeklickt als die Profile von Birgit oder Silke.

Die größten Flirtbörsen
KissNoFrog Dass es nicht immer läuft wie im Märchen wissen die meisten Frauen, doch die Hoffnung, dass aus dem Frosch vor einem doch noch ein Prinz wird, hat sich bisher, soweit bekannt ist, in der Realität nie erfüllt. Miss Piggy wird das wohl nichts ausmachen. Viel Spaß mit Online-Live-Dating auf jeden Fall ohne echte Amphibien verspricht zumindest Holtzbrinck Ventures mit KissNoFrog. Die Seite richtet sich an 25- 40-Jährige, die bereit sind für drei Monate 69,00 Euro für ihren Spaß auszugeben. Eine Note von Stiftung Warentest gibt es bisher nicht. Quelle: AP
Gay Romeo In immer mehr Staaten wird die Homo-Ehe legalisiert , jetzt verlassen auch die Online-Portale für Schwule und Transsexuelle die Nische und können sich unter den großen Flirtportalen blicken lassen. Gay Romeo gehört zu Planet Romeo, das von Jens Schmidt geleitet wird. Für drei Monate bezahlen die Nutzer 16,90 Euro und können sich somit über die günstigste Bezahl-Seite im Ranking freuen. Eine Note von Stiftung Warentest gitb es jedoch noch nicht. Quelle: dpa
Flirtcafe An ein junges Publikum richtet sich diese Flirtseite. Für drei Monate würde sie nur 57,00 Euro kosten, jedoch ist sie nur für 6 Monate buchbar. Gehalten wird die Seite durch Internet Community Works, eine Gruppe von internationalen Finanzinvestoren. Bei Stiftung Warentest erhielt die Seite jedoch nur die Note 5,2. Warentest untersuchte dabei auf Nutzung, Vertragsabwicklung, Information, Hilfe und den Umgang mit Nutzerdaten. Quelle: Reuters
flirt-fever Ganz heiß her geht es zumindest dem Namen nach bei dieser Webseite. Dort können sich flirtwillige Erwachsene zwischen 20 und 30 kennen lernen. Die zu prebyte Media gehörende Webseite kostet für drei Monate 81,00 Euro. Von Stiftung Warentest erhielt das Portal die Note 3,6. Quelle: Reuters
50Plus-Treff Erstmal vorneweg: Nein, George Clooney ist laut den Medien aktuell nicht single. Und nein, selbst wenn hätte er die folgende Seite sicher nicht nötig. Aber theoretisch passt er in die Zielgruppe, denn: er ist 50. Das Flirtportal 50Plus-Treff richtet sich, wie der Name schon sagt an ältere Singles. Diese bezahlen bei dem von Sven und Marianna Exter geführten Flirtportal 59,50 für drei Monate Mitgliedschaft. Bei Stiftung Warentest wurde die Seite mit der Note 3,6 bewertet. Quelle: dapd
Friendscout24 Für eine dreimonatige Gold-Mitgliedschaft bezahlt man bei diesem Flirtportal 89,50 Euro. Das Durchschnittsalter der flirtwilligen Nutzer beträgt ca 30 Jahre. Im Test erhilt die Seite die Note 3,3. Ein Ableger dieser von der Deutschen Telekom geführten Seite ist übrigens das Seitensprungportal Secret. Quelle: dpa
neu.de Für 74,50 Euro können Nutzer bei dieser Seite drei Monate lang einen Flirt-Partner in einem breiten Publikum suchen. Durchschnittlich sind die Teilnehmer 30 Jahre alt. Das portal gehört zu Meetic, zu dem auch die Partnerbörse partner.de gehört. Bei Stiftung Warentest schnitt neu.de mit der Note 3,2 ab. Quelle: Reuters

Die Frau als Hahn im Korb
Potenzielle Fremdgeher sollten bereits bei der Anmeldung erwägen, ein zweites Email-Konto anzulegen. Denn falls der daheimgebliebene Partner das Passwort für das eigene Email-Postfach kennt, kann die Affäre schnell auffliegen, denn die Willkommens-Email des Sex-Portals muss vom Nutzer bestätigt werden.

Einmal angemeldet, fällt auf: An Männern mangelt es hier nicht. Das ist bei Seitensprung-Portalen nichts Ungewöhnliches. 70 Prozent der Nutzer sind nach Angaben des Portalbetreibers männlich. Frau ist also ausnahmsweise einmal der Hahn im Korb.

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