Kryptowährung Vodafone erteilt Facebooks Libra eine Absage

Libra: Vodafone verabschiedet sich von Facebooks Kryptowährung Quelle: imago images

Nach PayPal, Visa, Mastercard, eBay und anderen steigt nun auf Vodafone bei der von Facebook geplanten Kryptowährung Libra aus. Der Telekommunikationskonzern will stattdessen andere Projekte vorantreiben. Ein Gastbeitrag.

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Auch der Telekommunikations-Riese Vodafone ist bei der von Facebook entwickelten Digitalwährung Libra ausgestiegen. Man wolle sich stattdessen auf das Geldüberweisungssystem M-Pesa konzentrieren, erklärte ein Sprecher. Das von Vodafone mitgegründete M-Pesa ist vor allem in Afrika stark. Zugleich sei eine erneute Zusammenarbeit zum späteren Zeitpunkt nicht ausgeschlossen.

Die Libra-Assoziation, die die Digitalwährung verwaltet, war im Oktober an den Start gegangen. Davor stiegen globale Finanzdienstleister wie Mastercard, Visa und Paypal sowie die Handelsplattform Ebay und die Online-Reisefirma Booking Holdings aus dem Kreis der Partner aus. Weiterhin an Bord sind noch bekannte Unternehmen wie der Musikstreaming-Marktführer Spotify und die Fahrdienst-Vermittler Uber und Lyft.

Facebook will Libra laut bisherigen Ankündigungen im kommenden Jahr für Verbraucher verfügbar machen, und geht davon aus, dass die Digitalwährung zunächst vor allem für grenzübergreifende Überweisungen genutzt wird.

Der US-Konzern hatte 2019 mit den Plänen für die Cyber-Devise Notenbanken und Regulierer weltweit aufgeschreckt. Von Politikern und Zentralbanken kommt seitdem zum Teil heftiger Widerstand.

Experten trauen Facebook mit seinen 2,5 Milliarden Nutzern zu, mit dem Projekt das globale Finanzsystem auf den Kopf stellen zu können. Die Widerstände gegen das Vorhaben sind groß. Die EU-Länder hatten sich im Dezember darauf verständigt, Cyberwährungen wie Libra vorerst nicht zuzulassen. Die neue EZB-Chefin Christine Lagarde hatte gefordert, Notenbanken sollten bei der Entwicklung von Digitalwährungen vorneweg gehen. Es gebe eine Nachfrage danach und darauf müsse reagiert werden.

Libra soll eins zu eins mit einem Korb stabiler Währungen und Staatsanleihen abgesichert werden. Facebook weist Bedenken zurück, wonach die Digitalwährung in die Hoheit von Notenbanken eingreifen könnte.

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