Marktforschung Die besten Firmen-Artikel bei Wikipedia

Zu einer erfolgreichen Firmenkommunikation gehört ein guter Wikipedia-Artikel. Viele Infos sind gut. Wer auf der Plattform wirbt, wird vom Netz abgestraft. Ein Marktforschungsinstitut hat jetzt die besten Firmeneinträge gekürt – auch ein deutsches Unternehmen ist dabei.

Platz 10: Royal Dutch ShellGerade noch unter den Top Ten landet eines der weltweit größten Ölunternehmen. Von den maximal zu vergebenden 25 Punkten gab die Jury des Mailänder Marktforschungsinstitutes Lundquist 20,75 Punkte. Bei der Bewertung der Einträge zu 100 europäischen Firmen in der englischsprachigen Wikipedia spielten neben der Vollständigkeit und Zuverlässigkeit der Informationen auch die Zahl der Einzelnachweise und Autoren, die Häufigkeit der Aktualisierungen und weitere Merkmale eine Rolle. Ebenfalls auf Platz 10 landete neben Shell auch das britische Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline. Quelle: REUTERS
Platz 8: UBSDa in der Studie mehrere Firmen die gleiche Punktzahl erreichten, entfällt in diesem Ranking der neunte Platz. Dafür gibt es zwei achte Plätze. Den einen belegt die Schweizer Großbank UBS (21,25 Punkte). Die hatte in den vergangenen Jahren mit mehreren Kontroversen zu kämpfen, weshalb in den Medien viel über die Bank zu lesen war. Entsprechend informativ ist auch der Wikipedia-Artikel über das Institut. Die „Neue Zürcher Zeitung“ spekuliert, dass sich die Bank nach den Negativschlagzeilen zu einem überzeugenden Auftritt bei Wikipedia gezwungen sah. Die Bearbeitung von Wikipedia-Artikeln durch die PR-Abteilungen der entsprechenden Firmen ist hoch umstritten. Auf der einen Seite ist es wünschenswert, dass die Firmen viele Informationen veröffentlichen, auf der anderen Seite liegt sofort der Vorwurf der Manipulation in der Luft. Trotzdem: „Es ist ein verbreitetes Missverständnis, dass Firmen sich bei Wikipedia nicht beteiligen dürften und der Inhalt nur von Nutzern kommen dürfe“, heißt es bei den Autoren. So berichtete der Spiegel Anfang des Jahres von einem geschönten Wikipedia-Artikel der Daimler AG. Auch beim Stromversorger RWE gab es schon einen ähnlichen Fall. Quelle: REUTERS
Platz 8: Deutsche BankEbenfalls auf Platz acht landet die Deutsche Bank und ist damit die einzige deutsche Firma, die unter den Top Ten landet. Die nächsten fünf deutschen Unternehmen belegen die Plätze 19 (BMW), 23 (Bayer, Siemens, Eon), 27 (Daimler). Volkswagen landet auf Platz 31. Die generelle Kritik der Marktforscher: Viele Artikel werden als mangelhaft eingestuft, weil die Konzernstruktur für den Leser nicht deutlich wird. Auch fehlen vielfach biographische Angaben zu den Führungskräften der Konzerne. Ein weiterer Negativpunkt vieler Firmen-Artikel: Daten und Angaben sind veraltet – so zum Beispiel bei VW. Quelle: dapd
Platz 6: UnileverAuch der siebte Platz entfällt, weil der sechste doppelt besetzt ist. Mit 21,50 Punkten schafft es der britisch-niederländische Nahrungsmittel- und Kosmetikkonzern Unilever unter die Top Ten der Firmen mit den besten Wikipedia-Artikeln. Die Autoren der Studie unterstrichen mehrmals, dass die besten Artikel zu  Firmen die seien, die durch eine große Autoren-Community entstanden seien und damit in der Entstehung dem Prinzip von Wikipedia am meisten entsprechen. Quelle: dpa
Platz 6: PhilipsNeben Unilever ebenfalls auf Platz sechs landet der niederländische Elektronikkonzern Philips. Die niederländischen Konzerne sind neben denen aus Großbritannien unter den Top Ten am häufigsten vertreten. Drei Firmen aus dem deutschen Nachbarland schafften es unter die Besten. Sonst ist neben Deutschland und der Schweiz nur noch Finnland vertreten. Quelle: REUTERS
Platz 5: Rio TintoMit 21,75 Punkten und damit nur einen Viertelpunkt vor dem von Unilever und Philips landet der Wikipedia-Artikel der multinationalen Bergbaugesellschaft Rio Tinto. Die Marktforscher sehen bei dem Artikel auch die größte Verbesserung gegenüber 2010, als Lundquist die Wikipedia-Einträge großer Unternehmen zum ersten Mal unter die Lupe genommen hatten. Ebenfalls verbessert hat sich aus Sicht der Juroren der Artikel über die Schweizer Großbank UBS und der schwedischen Nordea Bank. Quelle: REUTERS
Platz 4: TescoAuf Platz vier und damit knapp unterhalb des Siegertreppchens landet die britische Supermarktkette Tesco. Die Handelskette aus dem südenglischen Chenshunt ist die weltweit viertgrößte hinter Walmart (USA), Carrefour (Frankreich) und Metro (Deutschland). Insgesamt hat sich die Qualität der Wikipedia-Artikel zu Großunternehmen seit der letzten Studie 2010 verbessert. Lag die durchschnittliche Punktzahl vor zwei Jahren noch bei 13,5, so liegt sie in der neuesten Studie bei 17. Quelle: AP
Platz 3: BPDer britische Energiemulti BP landet auf dem dritten Platz im Ranking. Ein möglicher Grund für das gute Ergebnis ist die detailreiche Dokumentation zur Ölpest im Golf von Mexiko im Jahr 2010. Nach der Explosion der Bohrplattform Deepwater Horizon stand der Konzern wochenlang in der Kritik. Der Konzern wurde von verschiedenen Seiten verklagt. Das Thema sorgte monatelang für Schlagzeilen, entsprechend viele Informationen kamen über den Konzern ans Licht und damit auch in den Wikipedia-Artikel. Quelle: REUTERS
Platz 2: VodafoneMit nur einem Viertelpunkt Abstand zum Sieger des Wikipedia-Artikel-Rankings landet die Vodafone Group mit 23 von 25 möglichen Punkten auf Platz zwei. Laut Wikipedia wurde der Artikel über den britischen Mobilfunkriesen bereits über 58.000 Mal angeklickt. Der Artikel liegt damit auf Rang acht der meistgeklickten Firmen-Seiten bei Wikipedia überhaupt. Angeführt wird die Liste von BMW. Der Artikel über den bayerischen Autokonzern wurde bereits über 182.000 Mal aufgerufen. Der Artikel mit den zweitmeisten Klicks ist gleichzeitig auch der beste Firmenartikel bei Wikipedia. Darin geht es um... Quelle: dpa
Platz 1: Nokia...den finnischen Telekommunikationskonzern Nokia. Bis vor kurzem waren die Skandinavier noch der weltweit größte Handyhersteller. Im ersten Quartal 2012 überholte Samsung das erste Mal den langjährigen Weltmarktführer. Die Koreaner verkauften 93,5 Millionen Handys und Smartphones. Die Finnen brachten nur noch 82,7 Millionen an die Kunden. Das die Finnen mit 23,25 Punkten den besten Wikipedia-Artikel haben wird da kein großer Trost sein – aber vielleicht ein kleiner. Quelle: REUTERS
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