




„Damit könnten wir die Kapazitäten gerade in Spitzenzeiten dramatisch erhöhen“, sagte Deutschland-Chef Bane Knezevic im Gespräch mit dem Handelsblatt zum neuen Bestellkonzept. Wer elektronisch ordert, erspart sich in Zukunft einerseits das Warten inmitten Dutzender hungriger Kunden: Für ihn sind eigens sogenannte Pick-up Counter reserviert. Der Smartphone-Nutzer bekommt andererseits Burger, die ganz frisch und nur für ihn zubereitet worden sind. Üblicherweise werden Big Mac, Cheeseburger und McRib einige Zeit warm gehalten, bis die Käufer die Burger in der Hand haben.
Noch ist das US-Unternehmen allerdings nicht so weit, dass die Technik für den Alltag geeignet wäre. Denn neue Software für die mobilen Geräte zu entwickeln sei nicht ausreichend, erklärt Knezevic: „Wir müssen auch die Abläufe in der Küchenorganisation verändern.“ Es ist nicht der erste Vorstoß der weltgrößten Restaurantkette in die digitale Welt. Anfang des Jahres haben Hobbyköche in Deutschland mehr als 300.000 Burger-Varianten entwickelt und auf der Homepage des Unternehmens zur Abstimmung gestellt. Fünf der erfolgreichsten Kreationen der „Mein Burger“ genannten Aktion werden ab Donnerstag kommender Woche auf der Speisekarte stehen.
McDonald’s bedient sich bei dieser Aktion des sogenannten Crowdsourcing. Dahinter steckt die Idee, das Wissen der Massen übers Internet zu nutzen. Im Onlinelexikon Wikipedia wird das Konzept seit Jahren erfolgreich umgesetzt.
Die von den Kunden selbst im Netz entworfenen Buletten kamen schon vergangenes Jahr extrem gut an. Deshalb wird Knezevic womöglich bald noch einen Schritt weiter gehen. Es gebe Pläne auch für andere Produktkategorien, sagte der Manager. So können die Restaurantbesucher womöglich demnächst ihre eigenen Salate, Eisbecher oder Kaffeekreationen im Netz entwerfen und von anderen bewerten lassen. Die beliebtesten Neuschöpfungen schaffen es dann in die Lokale. Für McDonald’s zahlt sich die Experimentierfreude aus. So sind die Umsätze hierzulande vergangenes Jahr – auch dank der „Mein Burger“-Aktion – im Vergleich zu 2010 um knapp sechs Prozent auf 3,2 Milliarden Euro gestiegen. Damit hat sich der Marktführer unter den Restaurantketten besser entwickelt als der kleinere Rivale Burger King, die Nummer zwei unter den Bulettenbratern. Die Erlöse des US-Unternehmens sind einer Schätzung des Bundesverbands der Systemgastronomie (BdS) zufolge um vier Prozent auf 780 Millionen Euro gestiegen. Insgesamt haben die fünf umsatzstärksten Ketten der Branche vergangenes Jahr laut BdS 5,2 Milliarden Euro eingenommen, das sind gut fünf Prozent mehr als 2010.