Microsoft Office 2016 Das müssen Sie über Microsofts neues Office wissen

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Alternativen zu Office 2016

Muss ich wirklich umsteigen?

Als normaler Privatnutzer erst einmal nicht. Wer nicht dringend auf die wenigen Neuerungen angewiesen ist, kann erstmal bei seinem alten Microsoft Office bleiben. Die Versionen sind kompatibel, der Standard-Support für Office 2013 läuft noch bis April 2018, der erweiterte Service, der etwa noch Sicherheits-Updates umfasst, reicht sogar bis April 2023. Ein kurzfristiger Zwang, sich aus Supportgründen von der alten Programmversion zu verabschieden, besteht also nicht.

Wer gerade über die Anschaffung einer neuen Büro-Software nachdenkt, sollte sich Office 2016 oder die die Abo-Variante Office-365 aber genauer anschauen. Deren Nutzer können ohnehin bedenkenlos zuschlagen. Kostet ja nichts extra.

Gibt es Alternativen?

Reichlich. Seit Jahren gelten die freien Büro-Programme Open Office und Libre Office als brauchbarer und kostenloser Ersatz. Apple rüstet seine Macs, iPads und iPhones ohnehin mit einem eigenen Software-Paket namens iWork aus. Und Google Drive bietet Schreib- und Tabellen-Programme mit Cloud-Anbindung auf allen Geräten kostenlos an. Auch das ist – natürlich – ein Grund, warum Microsoft sich von seiner früheren Hochpreisstrategie bei den Office-Paketen verabschiedet hat.

Wer braucht es denn dann überhaupt?

Microsofts Office ist nach wie vor die Nummer eins am Markt. In vielen Unternehmen werden Sie kaum etwas Anderes bekommen. Speziell Geschäftskunden scheuen den Wechsel von einer Software auf ein anderes Programm extrem, weil damit oft erhebliche Kosten zur Umschulung der Mitarbeiter einhergehen.

Statt also zu einem anderen, günstigeren aber kaum weniger leistungsfähigen Office-Paket zu wechseln, zahlen sie lieber weiter an Microsoft und sparen Fortbildung und Produktivitätsverluste beim Wechsel. Abgesehen davon laufen in vielen Unternehmen noch immer zigtausende Unternehmensanwendungen in Form komplexer, sozusagen „handgestrickter“ Excel-Rechnungsbögen. Auch die lassen sich vielfach nicht in andere Softwarewelten übertragen und sorgen so bei Firmenkunden für eine bemerkenswerte Office-Treue zu Microsoft.

Von MS-DOS bis Windows 10
Gründung Quelle: dpa/picture-alliance
MS Dos Quelle: dpa Picture-Alliance
MS DOS Quelle: dpa Picture-Alliance
Windows 2 Quelle: Presse
Microsoft NT Quelle: Presse
Bill Gates stellt die Version 95 des Betriebssystems vor Quelle: dpa
Windows 98 (1998)1998 kommt Windows 98 als Weiterentwicklung von Windows 95 auf den Markt. Mit der 98er-Version unterstützt das Microsoft-Bertiebssystem unter anderem erstmals von Haus aus den damals neuen USB-Standard und auch die Verwendung von mehreren Monitoren an einem Rechner. Quelle: REUTERS

Mit den entsprechenden Folgen in der Privatkundenwelt. Denn wer im Büro auf verschiedenen Geräten mit der Software arbeitet, dürfte auch im Privaten aus Bequemlichkeit häufig ganz bei Microsoft bleiben.

Jeder Praxistest zeigt: Mögen die Office-Suiten auch grundsätzlich kompatibel sein - Probleme gibt es immer. Das beginnt bei falsch gesetzten Anführungszeichen und geht bis zu fehlenden Funktionen bei der Tabellen-Kalkulation.

Gerade im Vergleich zu den Gratisprogrammen gelten die Standard-Funktionen von Microsofts Office zudem als zuverlässig. Die Rechtschreibkorrektur etwa gehört eindeutig zu den besseren.

Reicht das, ein (teures) Upgrade auf Office 2016 zu rechtfertigen? Für die Masse der 2013-Nutzer sicher nicht. Für Anwender mit älteren Programmversionen tendenziell eher, wenn sie Wert legen auf die Integration von Cloud-Funktionen wie etwa dem Netz-Speicher OneDrive direkt in die Programme.

Am Office-Grundproblem von Microsoft aber, das schon Nadellas Vorgänger, Steve Ballmer, einmal im WirtschaftsWoche-Interview als größte Herausforderung bezeichnet hat, lösen auch die graduellen Verbesserungen der neuesten Software nichts. „Unser schärfster Gegner,“ sagte Ballmer damals, „sind nicht die Programmierer alternativer Office-Programme, sondern die zufriedenen Nutzer der älteren Versionen unserer eigenen Programme.“

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