10. Hilflosigkeit dominiert die Stimmung nach innen, weil man nach außen für ein übermäßig gehyptes Unternehmen arbeitet, das in der Öffentlichkeit steht, heißt es in einem Blog eines ehemaligen Angestellten.
11. Die Chefs Zuckerberg and Sandberg verwenden nach Meinung vieler Mitarbeiter zu viel Zeit auf unwesentliche Dinge - und fehlen, um die Probleme in Innern des Unternehmens zu lösen.
12. Es wird zu sehr auf Google geschielt, beklagen viele Angestellte. Und die ständigen Experimente des Suchmaschinengiganten führen zu neuem Druck, etwas mit Wow-Faktor zu entwickeln. Das führe wiederum dazu, dass sich Facebook nicht genug auf die eigenen Stärken konzentriere und agiere.
13. Wie die Hühner auf der Stange sitzen die meisten Angestellten an großen Tischreihen. Platz für Wasserflaschen, Unterlagen oder Raum zum Nachdenken suchen die meisten vergeblich.
14. Entscheidungswege sind zum Teil unergründlich, schreibt Softwareentwickler Philip Su in seinem privaten Blog. Viele geben ihr Okay für Projekte beim Mittagessen und entscheiden über Kooperationen, ohne mit ihren Vorgesetzten darüber gesprochen zu haben.
15. Auch der Ton unter den Kollegen fällt zum Teil rau und arrogant aus, beklagen Mitarbeiter.
16. Für so manchen Entwickler wird die Arbeit auch langweilig. Am Ende denke man zu viel und zu stumpf nur über "Code, Code und Code" nach.
Kurzfristig ändert dies nichts am Momentum des sozialen Netzwerks. Es zählt derzeit 1,1 Milliarden Nutzer, 200 Millionen mehr als im Frühjahr 2012. „Ich bin selber überrascht, dass die Mitgliederzahl immer noch steigt“, so Zuckerberg. Auch das Karteileichen-Argument zieht nicht. Denn von den 1,1 Milliarden Nutzern sind 660 Millionen laut Facebook täglich auf dem Angebot.
Auch in der Gruppe der unter 25-Jährigen, die Facebook angeblich den Rücken kehren, hat das soziale Netzwerk laut Finanzchef David Ebersman kein Problem. Dass auch Facebook-Wettbewerber wie beispielsweise Tumblr oder Pinterest stärker genutzt werden, empfindet er nicht als problematisch. „Wir sehen das ganze nicht als Nullsummenspiel“, sagt Ebersman. Mit andern Worten: Der Markt für soziale Medien ist groß genug, damit nicht nur Facebook, sondern auch seine Konkurrenten wachsen können.
Doch stand das soziale Netzwerk in den vergangenen Wochen auch immer wieder in der Kritik. Insbesondere fehlende Innovationen und Probleme mit vermeintlichen Neuerungen werden beklagt. Beispiel Freundeslisten: Zwar bietet Facebook mit seiner Listen-Funktion die Möglichkeit, Inhalte gezielt nur verschiedenen Gruppen zugänglich zu machen. Doch die Handhabung ist kompliziert und undurchsichtig. Mark Zuckerberg hat dies bereits 2010 erkannt. Geändert hat sich an der Implementation jedoch kaum etwas.