Mobilfunk „Einer wird am Ende garantiert schwach“

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3. Szenario: Die Etablierten schaffen den Sprung in die neue Welt

Die eSIM wird in vernetzter Technik in wenigen Jahren schon so verbreitet sein, wie heute das WLAN-Modul. Und sie erschließt noch unzählige weitere Anwendungsszenarien: Ob Rasenmäher, Mülltonnensensor oder Hundehalsband, ob Fahrrad oder Fitness-Tracker, alles wird Teil des Internets der Dinge, in dem die Alltagsgeräte bei minimalem Stromverbrauch teils jahrelang über die neuen 5G-Mobilfunknetze Informationen austauschen.

Um all diese Technik in den vernetzten Alltag einzubinden und zu managen, schließen Mobilfunknutzer in Zukunft nicht mehr nur einen Handyvertrag ab. Sie buchen stattdessen pauschale Kommunikationspakete für fünf, zehn oder mehr Geräte, die über ein Nutzerkonto verwaltet werden.

Die Übertragung der Kundendaten auf die zahlreichen eSIMs, aber auch das Management von Endgeräten, Rufnummern oder Datenvolumen – all das übernehmen Dienstleister.

Hier sehen Experten gute Chancen für die Netzbetreiber, die ja bereits jahrzehntelange Erfahrung im Management von Millionen von Endgeräten haben, ihr Geschäft auszuweiten. Der Umsatz pro verwaltetem Endgerät wird zwar drastisch sinken. Aber durch die massiv wachsende Zahl zusätzlicher angeschossener Funkmodule und eSIM macht es dann die Masse. Und es könnte den Mobilfunkern gelingen, den Umsatz pro Kunde mindestens stabil zu halten, womöglich sogar auszubauen.

Noch ist völlig offen, auf welches dieser Szenarien es am Ende hinausläuft. Oder ob sich eine ganz andere Konstellation etabliert. Nur von einem gehen inzwischen – inoffiziell – auch die Marktstrategen bei Telekom, Vodafone und Telefónica aus: Nach Jahren weitgehend zementierter Macht- und Marktverhältnisse wird der Kampf um die Kundschaft dank eSIM noch einmal ganz neu entbrennen.

Den Kunden kann das nur recht sein.

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