




Ob Manager oder Monteur, Außendienstler oder Servicetechniker – ohne Mobilfunk sind in der vernetzten Arbeitswelt von heute die meisten Jobs undenkbar. Doch so sehr sich Vertreter unterschiedlichster Berufsgruppen auf die schnurlose Kommunikationstechnik verlassen, so sehr variieren ihre Bedürfnisse: Der eine braucht beste Sprachqualität, der Nächste will kostengünstig erreichbar sein und der Dritte will – vor allem – extrem schnell Daten via Mobilnetz übertragen.
Der Blick in die Vergleichsportale im Internet hilft den Kunden nur begrenzt. Die Datenbanken erleichtern zwar die Suche im unübersichtlichen Mobilfunkmarkt mit seinen fast 120.000 Tarifkonstellationen.
Doch welcher Netzbetreiber für den jeweiligen Nutzertyp das optimale Preis-Leistungs-Verhältnis bietet und welcher Provider für die verschiedenen Einsatzszenarios am besten passt, das verraten die Internet-Dienste nicht.

Diese Lücke schließt die WirtschaftsWoche nun gemeinsam mit dem Fachmagazin „Connect“: Ein neuer, exklusiver Leistungsvergleich zeigt, wer welches Netz wählen sollte. Muss es für jeden Kunden die beste Sprachqualität sein? Oder gibt es typische Nutzerszenarien, bei denen speziell Geschäftskunden bei der Handykonkurrenz womöglich besser oder mindestens ökonomischer telefonieren und mobil im Netz surfen?
Die Ergebnisse des Vergleichs basieren auf einem Zahlenwerk, das die „Connect“-Experten diese Woche in ihrem branchenweit hoch angesehenen Netztest veröffentlichen. Dafür haben die Techniker in den vergangenen Wochen Qualität, Stabilität und Leistungsfähigkeit der Sprach- und Datenübertragung in den vier deutschen Mobilfunknetzen gemessen.
Mit ihren Testfahrzeugen sind sie 17.000 Kilometer von Köln bis Berlin und von Hamburg bis München kreuz und quer durch Deutschland gefahren, sie haben in Innenstädten, Vororten und auf ländlichen Autobahnen Zigtausende Telefongespräche analysiert, Verbindungsabbrüche vermerkt und immer wieder gigantische Datenpakete verschickt.
Es ist der Test einer Branche im technologischen Umbruch. Denn der anhaltende Smartphone-Boom treibt speziell den mobilen Datenverkehr in immer neue Höhen. Das bringt die Anbieter an ihre Grenzen.
Denn selbst wenn sich die Übertragungsgeschwindigkeit der UMTS-Technik seit deren Start 2004 mehr als verhundertfacht hat, die Nachfrage wächst schneller als die Kapazität der Netze. Zwar bauen die Provider die nächste, nochmals massiv schnellere Mobilfunktechnik LTE mit Millionenaufwand bundesweit auf. Weil aber die Zahl der Kunden gering ist, die LTE-fähige Smartphones besitzen, sorgt die neue Technik in den Netzen bislang kaum für Entlastung.
Und so ist zurzeit vor allem bestes Netzmanagement gefragt. Beides hat derzeit die Deutsche Telekom am besten im Griff: „Als Kunde ist man bei der Telekom öfter auch dort gut versorgt, wo die anderen Netzbetreiber passen müssen“, so die Erkenntnis von „Connect“-Testchef Bernd Theiss und den Experten des Messpartners P3 Communications aus Aachen.
Doch das heißt nicht, dass die Telekom für jeden Geschäftskunden immer die beste Wahl ist. Vergleicht man vier Musterfälle typischer Anwender, ist die Dominanz der Telekom nicht mehr so groß. So dürfte für so manchen Geschäftskunden die Wahl auf einen der Wettbewerber fallen.
Neben den Standardtarifen der Netzbetreiber gibt es in vielen Fällen auch bis 30 Prozent billigere Alternativangebote von Discountanbietern wie 1&1, Alditalk oder Simyo. Sie kaufen Sprach- und Datenverbindungen bei Telekom & Co. ein und vermarkten sie mit eigenen Tarifkonditionen unter eigenem Namen weiter.