Auch die Fülle des Bildmaterials sorgt für Abwechslung. So präsentiert das Programm für eine Vokabel immer wieder andere Fotos. Allerdings stammt das Bildmaterial erkennbar nicht aus Brasilien, sondern vermutlich aus den USA. Rosetta Stone wählt jeweils eher neutrale oder unscharfe Hintergründe, die abgebildeten Menschen entsprechen dem klischeehaften USA-Bild, das man auch aus US-amerikanischen Werbespots kennt.
Insgesamt sind Aufbau und die Bedienung des Kurses gut durchdacht. Bricht man eine Lektion ab, kann man später an derselben Stelle wieder einsteigen. Zwei Mal 30 Minuten pro Tag, das scheint die richtige Dosis zu sein, um nach einigen Wochen die grundlegendsten Sprachfähigkeiten zu erwerben.
Neben dem Kernprogramm kann sich der Nutzer auch die Apps für Tablet und Smartphone herunterladen oder Live-Unterricht mit Muttersprachlern buchen. Wer dann immer noch nicht genug hat, kann zu Chats und Spielen die Online-Community Rosetta World aufsuchen. Im Modus "Talk" pflegt man via Headset portugiesische Konversation mit anderen Lernern. Daneben kann man auch an Live-Tutoring-Sitzungen teilnehmen.
Zehn Tipps für Online-Sprachkurse
Wie variabel ist der Lehrplan?
Kann man den Schwerpunkt auf einzelne Themen legen oder gezielt bestimmte Kompetenzen trainieren?
So könnte man beispielsweise "Telefonieren auf Englisch" oder die Aussprache trainieren.
Ein Einstufungstest hilft, von Anfang an das richtige Kursniveau zu finden.
Auch, wenn das Demovideo vielversprechend aussieht, die kostenlose Probelektionen sollte man auf keinen Fall auslassen. Erst hier sieht man die Machart und Qualität des Kurses.
Kann man Wortschatz oder Grammatik separat nachschlagen?
Orientiert sich der Lehrplan an anerkannten Standards oder Zertifikaten?
Als Englisch-Test ist beispielsweise TOEFL (Test of English as a Foreign Language) allgemein anerkannt.
Sprache verändert sich schnell. Ein gut gepflegter Online-Kurs ist deshalb auch beim Wortschatz und beim Bildmaterial immer auf dem neuesten Stand.
Je mehr Abwechslung und Vielfalt bei den Übungsformen, desto besser. So kommen unterschiedliche Lerntypen auf ihre Kosten.
Wer gerne unterwegs oder zwischendurch lernt, profitiert von Kursen, die sich über Apps auf dem Smartphone oder Tablet ausführen lassen.
Nützlich sind auch Zusatzübungen oder Materialien, die sich offline nutzen lassen. Und sei es nur eine Konjugationstabelle als PDF-Dokument.
Manche Kurse bieten die Möglichkeit, individuelle Online-Sitzungen mit Muttersprachlern oder Tutoren zu organisieren.
Insgesamt sind 24 Sprachen verfügbar. Ein Anfängerkurs Englisch mit einer maximalen Kursdauer von zwei Jahren kostet 170 Euro. Enthalten sind darin neben dem Zugang zu den Kursinhalten auch die mobilen Apps für Smartphones oder Tablets, diverse Online-Spiele sowie maximal vier Sitzungen pro Monat Live-Unterricht mit muttersprachlichen Tutoren.
Wer nicht ständig online sein will, kann sich den Kurs auch auf den PC herunterladen. Dann steigt der Preis auf 200 Euro. Für Unternehmen gibt es spezielle Angebote, die Preise nennt Rosetta Stone auf Anfrage.
Fazit: Ungewöhnliches Konzept und sehr bedienfreundlich
Rosetta Stone bietet zweifellos ein durchdachtes und erfolgversprechendes Konzept. Die Lektionen sind vom gebotenen Material und den Übungsformen her reichhaltig und abwechslungsreich. Auch die Realisierung ist bedienfreundlich und ohne Fehl und Tadel. Ob man mit der Methode zurechtkommt, sollte man aber erst mal ausprobieren.
Wer klassisches Lernen mit Vokabeln auf Karteikarten und Grammatiktabellen gewohnt ist, muss sich umgewöhnen. Wer dagegen am liebsten durch Lesen, Hören, Nachsprechen und Anwenden lernt, und Grammatik nicht mag, kommt bei Rosetta Stone auf seine Kosten.