
„Zwar ist die Wahrscheinlichkeit damit deutlich höher, als Gründer einen Gewinn aus dem Startup zu ziehen“, sagt der Unternehmer. Volkswirtschaftlich gesehen sei dies jedoch schädlich, da so nie ein europäischer Internetriese vom Kaliber Google oder Facebook entstehen könne.
US-Unternehmen wie Groupon könnten in Europa nicht so schnell expandieren wie sie wollen, so lohne es sich für sie, etwa eine deutsche Kopie ihres Geschäftsmodells aufzukaufen und auf diese Art den hiesigen Markt zu besetzen. Einige Gründer hierzulande legen es regelrecht darauf an. „Man stelle sich außerdem vor, Deutschland wäre auch bei Autos nur das Land, das die anderen am schnellsten kopieren kann“, warnt Uhrenbacher vor den Langzeitfolgen.
Die Schuld für die umstrittene Strategie vieler hiesiger Internetunternehmer gibt der Seriengründer den Bildungssystemen in Deutschland und den anderen EU-Staaten. Studenten in den USA würden lernen, sich in den Konsumenten hineinzudenken und so eigene Geschäftsideen zu entwickeln. In Europa sei das selten der Fall.
Darüber hinaus kritisiert Uhrenbacher Europas Mobilfunkanbieter als „Wachstumsbremse“. Diese würden noch immer reihenweise intransparente Mobilfunkverträge anbieten und so viele potenzielle Nutzer des mobilen Internets abschrecken. Das sieht er auch deshalb als problematisch an, weil in seinen Augen Geräte wie Apples iPad das Verhalten der Nutzer fundamental verändern und mittelfristig zu mehr E-Commerce führen können.