Im schweizerischen Cham ist die Verunsicherung groß. Im Gewerbegebiet des kleinen Örtchens, nur eine halbe Autostunde südlich von Zürich, sitzt die Rapidshare AG. Das 60-Mann-Unternehmen bezeichnet sich selbst stolz als „eine der wenigen deutschen Internet-Erfolgsstorys“. Die Popularität der Seite ist tatsächlich enorm, der Erfolg allerdings zweifelhaft: Rapidshare ist vor allen jenen als Anlaufstelle bekannt, die im Netz neue Filme, Musik oder Software suchen und dafür jedoch nichts bezahlen möchten.
Rapidshare hat dabei das Modell erfunden, dass der Deutsche Kim Schmitz mit seinem Mega-Netzwerk dann zur Perfektion getrieben hat. Und auch wenn die Firma inzwischen im Schweizer Kanton Zug sitzt, ist es eine deutsche Erfindung: Gründer ist Christian Schmid aus Kenzingen im Breisgau.
Schmid und Schmitz
Doch während Schmitz schon in Zeiten der New Economy das Scheinwerferlicht suchte, hielt sich Rapidshare-Mastermind Christian Schmid gern im Hintergrund. Denn Schmid und Schmitz haben mächtige Feinde. Und während Rapidshare im Kampf mit den mächtigen Filmstudios und Plattenlabels versucht, die illegalen Aktivitäten zu reduzieren, ging Schmitz auf Konfrontationskurs.
Er versammelte ein Dutzend der angesagtesten US-Musikstars um sich und sang mit Ihnen ein Loblied auf seine Plattform Megaupload („It´s a hit“). Szenekennern war seit längerem bekannt, dass Schmitz hinter Megaupload steckt, doch mit dem Musikvideo drängte Kim Dotcom, wie sich der 38-jährige inzwischen ganz offiziell nennt, wieder ins Rampenlicht. Schmitz liebt den großen Auftritt, schon zu Zeiten der Dotcom-Ära provozierte der beleibte Zwei-Meter Mann damit. Mit Jet und Playboy-Bunny in die Karibik düsen, illegalen Straßenrennen oder mit Champagner und Zigarre im Whirlpool posieren - das ist Schmitz´ Welt.
Zugriff auf "Villa Dotcom"
Sein jüngster Auftritt war eine Kampfansage an die Unterhaltungsindustrie, doch damit hat Schmitz wie so oft schon den Bogen überspannt. Schon seit Monaten hatten die US-Justizbehörden gegen den gebürtigen Deutschen ermittelt und dessen Email-Verkehr angezapft. Doch nachdem sich Schmitz Werbevideo im Dezember zu einem Hit auf Youtube entwickelte, wuchs der Druck innerhalb der Behörde, möglichst schnell ein Exempel zu statuieren.
Am Freitag vergangener Woche erfolgte dann der Zugriff. Als ein Hubschrauber über der „Villa Dotcom“ kreiste, dachten Nachbarn erst, Schmitz gehe wie gewohnt auf Tour. Stattdessen stürmten fast 80 Beamte das teuerste Haus Neuseelands. Schmitz wurde aus seinem Panikraum geschnitten und sein beeindruckender Fuhrpark abgeschleppt: Die Kennzeichen der Limousinen sprachen Bände: „GOD“ und „GUILTY“ (schuldig).
Statt eine weitere seiner legendären Parties auf seinem 25-Millionen-Dollar-Anwesen zu geben, musste Schmitz seinen 38. Geburtstag in einer kargen Gefängniszelle in Neuseeland verbringen. Im schlimmsten Fall wird er dort auch noch mit 58 Jahren sitzen.
Dubiose Branche in Angst
Nun geht die Angst um auf der dunklen Seite des Internet. Vier ähnliche Anbieter haben urplötzlich ihren Dienst eingestellt, mehr als ein Dutzend hat die Funktionen massiv eingeschränkt, darunter populäre Seiten wie Filesonic oder Fileserve. Wer ist der Nächste?, fragen sich die Piratenkapitäne. Doch war das wirklich ein entscheidender Schlag gegen die Raubkopierer oder wurde doch wieder nur ein Kopf der Hydra abgeschlagen? Denn ob es die legendäre Musiktauschbörse Napster oder zuletzt das deutsche Filmportal Kino.to traf – immer waren nach Wochen oder schon Tagen Klone und Alternativen zur Stelle, oft sogar technisch noch ausgefeilter als die Vorgänger.
175 Millionen für das Mega-Netzwerk
Klar ist, dass Hollywood diesmal ernst macht. Um einen Niedergang wie ihn die Musikindustrie erlebt hat, zu vermeiden, versuchen die Bosse den großen Schlag. Zudem fordert die Filmlobby noch strengere US-Gesetze und droht sogar mit Spendenentzug im Wahlkampf. Die dubiosen Geschäfte von Schmitz & Co. werden zum Politikum.
Denn die illegalen Seiten sind zu einer immer größeren Bedrohung für die Branche geworden. Sie sind teils populärer als Netzriesen wie Youtube: Allein Megaupload und Rapidshare sind nach Zahlen des kanadischen Netzwerkspezialisten Sandvine in manchen Regionen für bis zu zehn Prozent des gesamten Datenverkehrs im Internet verantwortlich.
Wie lukrativ das Geschäft mit den Raupkopien ist, zeigt der Fall Schmitz: 110 Millionen Dollar gingen allein auf dem PayPal-Konto zwischen November 2006 und Juli 2011 ein. Denn die Nutzer waren sogar bereit zu zahlen: Zwischen 9,99 Dollar im Monat und 199,99 Dollar für einen lebenslangen Dienst überwiesen sie an das Mega-Netzwerkbezahlten. Dafür konnten sie mehr und schneller herunterladen.
Im Gegenzug kümmerte sich Schmitz geradezu liebenswürdig um ihre Kunden. Als sich beispielsweise ein Nutzer beschwerte, dass in der Serie „Dexter“ Ton und Bild nicht synchron seien, mailte Schmitz an seine Leute: „Wir müssen das so schnell wie möglich lösen!“ Dazu kamen Werbeeinnamen von 25 Millionen Dollar, insgesamt 175 Millionen Dollar verdiente das Mega-Netzwerk laut Anklage Anklage.
Der Erfinder des Filehosting
Die Grundlage dafür wurde in Kenzingen gelegt: In nur einer Nacht im Jahr 2004 programmierte Christian Schmid ezShare, einen Dienst zum leichten Teilen von Daten. Später nannte er das Angebot Rapidshare, das Prinzip ist das gleiche: Wer eine Datei hat, die zu groß ist, um sie per Mail zu verschicken, kann diese hochladen und erhält dafür einen Link. Mit diesem kann jeder der darauf klickt, die entsprechende Datei wieder herunterladen.
Filehosting nennt sich die Technologie. Grundsätzlich ist sie praktisch und nicht verwerflich. Allerdings zeigt eine Studie von Envisional, dass 73 Prozent aller Links bei den Filehostern auf urheberrechtlich geschütztes Material führten. Dem widerspricht Rapidshare: „Die illegalen Inhalte bewegen sich im einstelligen Prozentbereich“.
Wie Megaupload die Raubkopierer bezahlte
Zudem weisen die Anbieter die Verantwortung für das Treiben Ihrer Nutzer von sich: Wir bieten nur einen Speicherplatz im Netz, wenn andere dort verbotene Dinge tun, können wir nichts dafür lautet ihr Lieblingsargument, die sich daher auch rechtlich auf der sicheren Seite wähnten. „Wir sind keine Piraten, wir bieten nur den Lieferservice für Piraten“, frohlockte Schmitz Mitstreiter Mathias Ortmann in einer Mail.
Die eigentliche illegale Arbeit, das Kopieren und Hochladen fremder Inhalte, wird so geschickt ausgelagert. „Wir stellen Dateien zu, so wie die Post Briefe zustellt. Niemand würde auf die Idee kommen, die Post für den Inhalt der Briefe verantwortlich zu machen“, erklärte Mola Adebisi einmal das Modell. Rapidshare hatte den ehemaligen Starmoderator des Musiksenders Viva angeheuert, um sein Image und die Beziehungen zur Unterhaltungsbranche aufzupolieren.
„Je beliebter die Dateien, desto mehr verdient ihr“
Allerdings zahlt die Post ihren Kunden auch keine Prämien, wenn diese Briefbomben verschicken. Doch genau das tun die Filehoster: Wer dort populäre Inhalte hochlädt kann gutes Geld verdienen. „Ihr liefert populären Inhalt, wir den Downloadservice. Tun wir uns zusammen!“, schrieb Megaupload 2005 zum Start seines gigantischen Bonusprogramms.
„Je beliebter die Dateien, desto mehr verdient ihr“, erklärten die Mega-Macher. Sprich je öfter eine Datei heruntergeladen wurde, desto mehr Geld gab es. Für 1000 Downloads zahlte Schmitz einen Dollar, unter den 100 erfolgreichsten Lieferanten wurden vierteljährlich Boni von 20.000 Dollar verteilt.
Millionen für Bonusprogramme
Später führte Dotcom ein Punktesystem ein, wer die Höchstzahl erreichte, erhielt 10.000 Dollar. Handverlesene, besonders verdiente Empfänger wurden gesondert entlohnt. „Unsere alte berühmte Nummer Eins (...) ich denke er verdient eine Entlohnung“, schrieb beispielsweise der für das Entlohnungs-Programm verantwortliche Niederländer Bram van der Kolk über . Der Mann hatte gescannte Zeitschriften und vietnamesische DVDs hochgeladen. Einzelne Lieferanten verdienten so mehr als 50 000 Dollar. „Die Mega-Verschwörung zahlte Hochladern Millionen von Dollar“, schreiben die Ankläger. Und diese Anstiftung könnte Schmitz auch rechtlich zum Verhängnis werden.
Auch Rapidshare hatte so ein Bonusprogramm, 210 wurde dem Unternehmen die Praxis jedoch zu heiß. "Als die Wettbewerber immer verrücktere Programme machten, wollten wir nicht mehr mitziehen", sagt Rapidshare-Chefin Alexandra Zwingli. Auch sonst versucht das Unternehmen sein Geschäft in die Legalität zu retten. Beanstandete Inhalte werden zügiger und nachhaltiger entfernt, als bei der Konkurrenz bestätigen sogar die Piratenjäger der GVU.
Lange war Rapidshare in Europa weitaus wichtiger als Dotcoms´ Megaupload, doch in Folge der Änderungen nahm die Zahl der Rapidshare-Links auf einschlägigen Seiten deutlich ab. „Mit den bisherigen Änderungen ist Rapidshare noch lange nicht vom Saulus zum Paulus geworden“, schränkt GVU-Geschäftsführer Matthias Leonardy jedoch ein.
Kampfansage aus Hollywood
Seit der Schließung von Megaupload beobachtet die GVU jedoch wieder einen Anstieg der Rapidshare-Links. Die Piraten suchen nach Alternativen zu den Mega-Seiten, doch viele Anbieter haben nach der Razzia Angst bekommen. Uploadbox stellte seinen Dienst ein, andere stoppen die Bonusprogramme und reduzieren die Funktionen massiv, wie Filesonic, Fileserve oder Uploaded.to
Denn Hollywood will endlich härtere Seiten im Kampf gegen Raubkopierer aufziehen. Wie groß auch der politische Druck ist, zeigt der Fall Robert Bennett: Schmitz hatte den Staranwalt angeheuert, der schon Bill Clinton in der Lewinsky-Affäre verteidigte. Doch kurz darauf legte Bennett sein Mandat schon wieder nieder. Die offizielle Begründung: Interessenskonflikte mit einem anderen Klienten.
Katz und Maus
Hollywood zieht in die Schlacht, weil der von der Medienindustrie gegen viel Widerstand durchgedrückte Digital Millenium Act sich als stumpfe Waffe erweist. Das 1998 vom US-Kongress verabschiedete Gesetz verpflichtet Internet-Betreiber, illegale Inhalte auf Aufforderung des Rechteinhabers zu entfernen. Mega-Upload soll sich sogar daran gehalten haben. Aber laut den Ermittlern nicht die beanstandeten Inhalte, sondern nur die zu ihnen führenden Links gelöscht haben. Um diese durch ihre Nutzer wieder neu anlegen zu lassen.
Um dieses Katz und Maus Spiel zu beenden, wollte Hollywood zwei juristische Superkeulen namens SOPA und PIPA einsetzen. Vereinfacht gesagt, sollten alle Links, die auf raubkopierte Inhalte verweisen, gelöscht und deren Betreiber blockiert werden. Suchmaschinen-Anbieter wie Google sollten Anbieter wie Megaupload aus ihrem Index entfernen, damit diese nicht mehr gefunden werden können.
Der Zeitpunkt schien günstig. Denn in den USA ist der Präsidentschaftswahlkampf angelaufen. Diesen strategisch wichtigen Termin wollte Chris Dodd, der seit März 2011 dem Hollywood-Lobbyverband Motion Picture Association of America vorsteht, nutzen, um die Maximalforderung durchzudrücken. Denn erstmals können Unternehmen ohne Beschränkung ihren Wunschkandidaten finanziell unterstützen. Bislang galt Hollywood als sichere Bank für Barack Obama. Wegen der Kontroverse um die Raubkopierer werden nun jedoch auch die Republikaner umworben.
Netzgiganten protestieren gegen Sperrpläne
Doch Dodd, ein ehemaliger US-Senator und Chef der Demokratischen Partei, unterschätzte die Macht von Online-Giganten wie Google oder Facebook. Soziale Netzwerke und Webseiten wie Wikipedia, die wegen der freiwilligen Mitarbeit ihrer Nutzer florieren, wären nur noch mit dem Überprüfen und Blockieren von Inhalten beschäftigt gewesen, was deren Attraktivität eingeschränkt hätte. In einer breiten Front protestierten Wikipedia & Co. gegen die Gesetzespläne: an einem „Schwarzen Mittwoch“ fanden Nutzer auf deren Seiten nur schwarze Protestbanner vor. Sogar in Deutschland schalteten unter anderen die Grünen und die Piratenpartei ihre Seiten auf Protestmodus um.
Fehler der Musikbranche wiederholt?
Nach der Machtdemonstration im Netz liegen SOPA und PIPA nun auf Eis. „Wir beobachten sehr genau, wer uns unterstützt und wer nicht“, drohte Dodd darauf wutentbrannt im US-Fernsehen mit Liebes- und Spendenentzug. Damit hat der Lobbyist nun seinerseits den Bogen überspannt. „Dodd muss gefeuert werden“, fordert Wikipedia-Gründer Jimmy Wales, der dies als Erpressung wertet. Momentan herrscht eine Schlachtpause, die sich Hollywood aber eigentlich nicht leisten kann. Denn die Branche sieht sich von allen Seiten attackiert.
Konzerne klammern sich an alte Vertriebsmodelle
Die Verkäufe von DVDs sind um bis zu 25 Prozent eingebrochen, seit Automatenbetreiber die Scheiben für einen Dollar pro Tag verleihen. Der Online-Verleiher Netflix offeriert den Zugang zu seiner Internet-Filmbibliothek für acht Dollar im Monat. Hulu bietet zu ähnlichem Preis neueste Fernsehserien an. Immer mehr US-Amerikaner stellen sich über die Internet-Anbieter ihr eigenes Fernsehprogramm zusammen und kündigen den Kabelanbietern, weil sie deren Hunderte von Kanälen nicht benötigen. Abhilfe sollte die verspätete Freigabe von Kinofilmen an die Online-Konkurrenz bringen.
Derzeit müssen Netflix und die DVD-Verleiher 28 Tage nach Verkaufsstart der Scheiben im Handel warten, bevor sie die Streifen vermieten dürfen. Die Frist soll nun sogar auf 56 Tage verdoppelt werden. Doch vielen Nutzern erscheint die starre Verwertungskette überholt. So kommen immer noch Spielfilme zuerst ins Kino, ein halbes Jahr später werden sie auf DVD und BluRay veröffentlicht, danach erscheinen sie im Pay-TV und als letztes im normalen Fernsehen.
Fehler der Musikbranche
Indem sich die Konzerne an die alten Vertriebsmodelle klammern und diese gar noch verschärfen, drohen sie den Fehler der Musikbranche zu wiederholen. Denn neben der Kostenfrage treibt auch die fehlende Verfügbarkeit viele Nutzer auf illegale Seiten. TV-Serien und Filme kommen oft erst Monate nachdem sie in Amerika gestartet sind nach Europa – wenn überhaupt. Doch viele Film- und TV-Fans wollen nicht Monate auf die neue Staffel ihrer Lieblingsserie warten, über die im Netz global diskutiert wird. Dabei gibt es längst Beispiele, wie man Filme und TV-Serien international simultan auf Leinwand oder Mattscheibe bringen kann – wie kürzlich die Serie „Falling Skies“, die in Deutschland nur fünf Tage nach der US-Premiere startete. Wettbewerbsfähige legale Dienste wie Hulu gibt es nach wie vor nur in den USA.
Chance für legale Alternativen
Die internationale Expansion lässt hier seit Jahren auf sich warten, obwohl die Plattform ideal für die Studios wäre, TV-Inhalte simultan global zu vermarkten.
„Viele Medienunternehmen haben zu wenig in ihre technische Kompetenz investiert“, sagt Professor Thomas Hess, Leiter des Instituts für Wirtschaftsinformatik und neue Medien an der Ludwig Maximilian Universität in München. Das mache sie schwerfällig. Sie versuchten mit dem harten Vorgehen gegen Megaupload und andere Portale sowie Initiativen wie Sopa und Pipa ihre Pfunde zu retten. Doch der Wissenschaftler ist sich sicher: „Das wird nicht funktionieren.“
Wettbewerb legaler Dienste
Die Filmindustrie begeht dieselben Fehler wie Jahre zuvor schon die Musikindustrie. Die hatte versucht, Kopien mit rigiden Schutzmechanismen zu verhindern. Erst nachdem die Umsätze der Branche massiv eingebrochen waren, öffnete sie sich gezwungenermaßen mit Apples iTunes Musikladen dem Internetvertrieb. Inzwischen herrscht ein breiter Wettbewerb von legalen Diensten, die Zahl der Nutzer dieser Plattformen legte im Vorjahr um 65 Prozent zu.
Napster versucht es legal
Langsam drängt die Branche die Raubkopierer zurück und kann den Niedergang zumindest stoppen. Die International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) vermeldete gerade einen Anstieg der weltweiten Umsätze um acht Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar. Zwar sanken die CD-Verkäufe erneut leicht, doch der Anteil von digitaler Musik am Gesamtumsatz ist 2011 auf 32 Prozent gestiegen.
Vor allem Streaming-Dienste, bei denen die Nutzer gegen eine Abogebühr von meist zehn Euro im Monat Millionen Songs im Netz hören können, sollen das Bedürfnis nach illegalen Downloads stoppen. Mit Spotify, Simfy, Rdio und anderen drängeln sich die Anbieter gerade in diesem Markt. Und selbst die einstige Musik-Piratenhochburg Napster kommt damit zurück. Längst werden dort legal Songs angeboten, nun hat der US-Streamingmarktführer Rhapsody Napster übernommen, um damit in Deutschland durchzustarten. Eine Million Nutzer zahlt inzwischen in den USA dafür, bei Rhapsody legal Musik zu hören. Das Unternehmen kennt auch das Problem fehlender Alternativen.
„Wenn neue Folgen beliebter Serien, wie „Two and a half man“ in Ländern wie Deutschland nicht legal verfügbar sind, steigen die Abrufe dieser Inhalte auf illegalen Seiten massiv an“, sagt Rhapsody-Chef Jon Irwin. „Legale Alternativen sind daher mit Abstand das beste Mittel gegen Raubkopierer“.