Silver Lake Finanzinvestor will Software AG für 2,2 Milliarden Euro übernehmen

Silver Lake will die Software AG für 30 Euro je Aktie kaufen – ein Aufschlag von rund 50 Prozent auf den aktuellen Kurs. Das angeschlagene Unternehmen begrüßt die Übernahme.

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Das Unternehmen kämpft mit trüben Geschäftsaussichten. Quelle: dpa

Der Finanzinvestor Silver Lake will die zuletzt schwächelnde Software AG für 2,2 Milliarden Euro übernehmen. Silver Lake bietet 30 Euro je Aktie in bar, ein Aufschlag von rund 50 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag, wie der Finanzinvestor und der Darmstädter Softwarekonzern in der Nacht zum Samstag mitteilten.

Mit seiner Offerte will Silver Lake mindestens 50 Prozent plus eine Aktie an dem Anbieter von Firmensoftware einsammeln. Er hat sich bereits 25,1 Prozent vom Großaktionär Software-AG-Stiftung gesichert. „Wir begrüßen die geplante Übernahme der Software AG durch Silver Lake“, sagte der Konzern-Mitbegründer und Chef der Stiftung, Peter Schnell.

Die 1969 gegründete Software AG kämpft mit trüben Geschäftsaussichten. Sie hatte Anfang Februar angekündigt, 400 Stellen – rund vier Prozent der Belegschaft – zu streichen und die Margenziele für 2023 gesenkt. Kunden zögerten wegen des schwierigen Konjunkturumfelds mit Entscheidungen, zudem wirke sich der verstärkte Schwenk von Kunden auf Abonnements aus, hatte Firmenchef Sanjay Brahmawar das schwächelnde Geschäft begründet.

Der Vorstand der Software AG und der Übernahmeausschuss im Namen des Aufsichtsrats stellten sich hinter die Offerte von Silver Lake. Der Finanzinvestor sicherte den Angaben zufolge im Rahmen einer Investmentvereinbarung unter anderem zu, keine Änderungen am derzeitigen Hauptsitz und an den Standorten des Unternehmens zu planen. Zusammen wollten das Unternehmen und Silver Lake insbesondere die rasche Umstellung auf ein Abonnement-Modell umsetzen und in die Cloud-Fähigkeit des Produktportfolios investieren, erklärte Silver Lake.

Ein Beherrschungs- und/oder Gewinnabführungsvertrag sei für Silver Lake zur Finanzierung des Übernahmeangebots und zur Verwirklichung der wirtschaftlichen und strategischen Ziele nicht erforderlich, betonte der Finanzinvestor. Er will den SAP-Mitbewerber aber nach der Übernahme so rasch wie möglich von der Börse nehmen.

Die Übernahmeofferte muss unter anderem noch von der Finanzaufsicht BaFin genehmigt werden. Erst dann wird die offizielle Angebotsunterlage veröffentlicht und die Aktionäre können ihre Anteilsscheine andienen. Die Software AG-Stiftung wird auch nach dem Verkauf eines Großteils ihrer Anteile weiterhin fünf Prozent der Aktien halten. Diese zurückbehaltenen Aktien unterlägen einer Sperre, erklärte Silver Lake.

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