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Spielefinanzierung Anleger halten das Moorhuhn am Leben

Entwickler von Computerspielen haben es derzeit schwer, Kapital zu bekommen. Alternativen sind Crowdfunding und ein geschlossener Fonds, mit dem auch Anleger in Videospiele investieren können.

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Schon immer Jahr 2000 gingen viele Deutsche auf

Derzeit ist es eine schwierige Situation für Spieleentwickler. Einerseits lassen sich kleine Titel für Smartphones und Facebook mit überschaubarem Aufwand entwickeln, wer eine clevere Idee hat, kann sie buchstäblich im eigenen Wohnzimmer umsetzen.

Doch das führt dazu, dass der Markt mit solchen Spielen überschwemmt wird und neben ein paar Ausnahmen werden vor allem bekannte Namen und die Titel mit der Vermarktungspower großer Unternehmen zu Erfolgen.

Vor allem wer bei Facebook die notwendigen Spielerzahlen erreichen will, muss im Wettbewerb mit Zynga & Co. ein großes Werbebudget mitbringen. „Man sollte gut finanziert sein“, sagt Raf Keustermans, Chef des Social Games Entwicklers Plumbee.

Schwäche von Zynga verunsichert Investoren

Keustermanns hatte für den Facebookspielespezialisten  Playfish gearbeitet und sich selbstständig gemacht, als das Unternehmen von Electronic Arts aufgekauft wurde. Mit Plumbee hat er im Frühjahr 2,8 Millionen Dollar an Risikokapital eingesammelt und ein Casinospiel produziert.

Doch das ist zunehmend schwierig. „Die Investoren haben erkannt, dass nicht jeder zwangsläufig Hits abliefert“, sagt Keustermanns, „und die Schwäche von Zynga macht den Markt nervös“.

So erlebt man Szenen wie auf der Gamescom in Köln, als sich nach einer Diskussionsrunde über Finanzierungsmöglichkeiten gleich zwei Dutzend Spieleentwickler auf den anwesenden Investor stürzten.

Manch einer weicht da auf neue Modelle wie Crowdfunding aus. Tim Schafer, Entwickler des Neunziger-Jahre-Kultspiels „Monkey Island“ sammelte im Februar gar eine Million Dollar von Fans für ein neues Adventure ein. Und zuletzt sorgte Ouya für Aufsehen: Die 99-Dollar-Konsole soll Playstation und Xbox Konkurrenz machen und die Macher erhielten via Crowdfunding spektakuläre 8,6 Millionen Dollar.

Eine andere Alternative bietet Jörg-Dieter Leinert. Er ist Geschäftsführer des Emissionshauses Altaris und betreibt zwei geschlossene Fonds, die Computerspiele finanzieren. Eines davon ist „Quest ´n Goblins“, das demnächst vom populären Browsergames-Anbieter Bigpoint vertrieben wird. Entwickelt wurde es von der Spielefirma Core X Group. „Entwickler müssen sich nach neuen Finanzierungsmodellen umschauen“, sagt Core X-Chef Alex Suárez. Dass er das nötige Kapital für die Spieleentwicklung gleich mitgebracht habe, erleichterte die Verhandlung mit Bigpoint enorm, da die Firma so nicht wie sonst üblich selbst einen Großteil der Entwicklungskosten tragen musste.

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