
Der US-Geheimdienst NSA hat sich laut einem Zeitungsbericht weltweit in die Leitungen von Rechenzentren der Internetkonzerne Google und Yahoo eingeklinkt. Auf diese Weise sei die Spionagebehörde in der Lage, die Daten von Hunderten Millionen Nutzerkonten abzugreifen, darunter auch von Amerikanern, berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf Dokumente des Informanten Edward Snowden. Die neuen Enthüllungen seien in ihrer Detailtiefe beispiellos. Die betroffenen Firmen hätten überrascht und besorgt auf die Vorwürfe reagiert.





Noch mehr Empörung ruft jedoch der Bericht des italienischen Magazins "Panorama" hervor: Demnach hat der US-Geheimdienst NSA um die Jahreswende auch den Vatikan ausgeforscht. Dabei habe der Dienst möglicherweise auch Informationen darüber gewonnen, wie über die Nachfolge des damaligen Papstes Benedikt XVI. beraten wurde. Insgesamt habe die NSA zwischen dem 10. Dezember 2012 und dem 8. Januar 2013 in Italien 46 Millionen Telefongespräche erfasst. Darunter seien auch Verbindungen mit dem Vatikan gewesen.
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Vatikan-Sprecher Federico Lombardi sagte, dem Heiligen Stuhl sei der Vorgang nicht bekannt. Benedikt trat am 28. Februar zurück, sein Nachfolger Franziskus wurde am 13. März zum neuen Kirchenoberhaupt gewählt. Der NSA wird unter dem vorgeworfen, das Mobiltelefon von Bundeskanzlerin Angela Merkel abgehört zu haben. In einem außergewöhnlichen Schritt unter befreundeten Mächte bestellte das Auswärtige Amt schließlich den US-Botschafter ein.