




Offensichtlich braucht es nicht viel, um den Internetriesen Google zu verärgern: eine kleine App reicht schon aus. Nachdem die Anwendung für Smartphones einen Tag lang über den Android-Store abrufbar war, war sie auch schon wieder weg. Die Begründung des Unternehmens: Das Programm SRT Appguard habe gegen die Geschäftsbedingungen verstoßen. In Anbetracht der Funktionen des Programms ist die Aussage regelrecht ironisch. Die App, die Informatiker aus Saarbrücken Anfang Juli vorstellten, ermöglicht nämlich die Kontrolle der eigenen Daten - und das kostenlos. Heißt: Appguard verhindert, dass andere Android-Apps Daten auslesen, aufbereiten oder weiterverbreiten, ohne dass der Besitzer das weiß oder möchte.
Zehn Tipps: Wie Sie ihr Smartphone schützen
Seien Sie vorsichtig bei der Weitergabe Ihrer Handynummer. Schreiben Sie diese nicht auf Ihre Visitenkarte.
Das Telefonieren über Mobilfunknetze mit dem GSM-Standard ist nicht abhörsicher. Führen Sie Gespräche mit vertraulichen Inhalt deshalb nicht über das Handy.
Nutzen Sie Tastatursperre und Gerätesperrcode und wechseln Sie diese Passwörter in regelmäßigen Abständen.
Deaktivieren Sie grundsätzlich alle drahtlosen Schnittstellen wie zum Beispiel WLAN oder Bluetooth-Zugänge, wenn diese nicht benötigt werden.
Nutzen Sie öffentliche Hotspots mit erhöhter Vorsicht. Vermeiden Sie sensitive Anwendungen wie Online-Banking in nicht vertrauenswürdigen Hotspots.
Lassen Sie Ihre mobilen Geräte nie aus den Augen und verleihen Sie Ihre Smartphones auch nicht. Manipulationen lassen sich in wenigen Sekunden vornehmen.
Installieren Sie Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen. Viele verlangen weitreichende Zugriffsrechte auf sensible Daten und Funktionen. Prüfen Sie, ob diese Zugriffsrechte zum Nutzen der App wirklich nötig sind.
Achten Sie darauf, dass es Sicherheits-Updates für Ihr Betriebssystem und die installierte Software gibt.
Lassen Sie bei Handy-Verlust Ihre SIM-Karte sofort sperren.
Normales Löschen vernichtet in der Regel nicht alle Daten. Die Speicher müssen vor einem Verkauf oder Entsorgung physikalisch überschrieben werden.
Hinter der kostenlosen App stehen Michael Backes, Professor für Computersicherheit und Kryptographie an der Universität des Saarlandes, und sein Team. Sie wollten Apps sicherer machen und verhindern, dass getarnte Spionagesoftware private Kontaktdaten oder Standorte herausfinden und verbreiten. Bislang wurden Nutzer von Android-Smartphones zwar darüber informiert, welche Zugriffsrechte eine App hat, entscheiden konnten sie sich aber nicht direkt. Wem die Freiheiten der App nicht passten, der konnte in den sauren Apfel beiße oder das Programm eben nicht installieren. Appguard sollte dem Nutzer helfen, zu differenzieren: Ortung ist in Ordnung, Kontakte von Freunden sind tabu.
Dafür zeigt Appguard dem Nutzer sämtliche Funktionen und Zugriffsmöglichkeiten einer Anwendung an. Dieser kann dann gezielt Rechte entziehen. Verdächtige oder gefährliche Aufrufe von außen blockiert oder ändert das Programm ab. Appguard kann hier herunter geladen werden.