
Laut Deutschland-Chef Stefan Zilch soll ein neues Techniksystem zum Erreichen höherer Werbeeinnahmen beitragen. „Künftig wird es möglich sein, Werbung so zu steuern, dass sie zum Musikkonsum passt“, sagte Zilch im Interview mit der WirtschaftsWoche. Aktuell teste das Unternehmen viel mit Adidas, um Musik speziell zum Laufen anzubieten. Zilch: „Die mobilen Werbeformate laufen auch schon, alles andere wird schrittweise bis Jahresende umgestellt.“ Auch einzelne Playlists können künftig thematisch angesteuert werden. „Bei Musik, die die Leute am Morgen hören, kann man Cornflakes oder Nutella bewerben, die Alkoholmarke läuft in den Partylisten am Samstag“, erklärte Zilch.
Spotify erreicht immer mehr und immer ältere Hörer. „Bislang waren über die Hälfte der Nutzer unter 30. Doch das ändert sich gerade, wir wachsen jetzt am stärksten bei den über 30-Jährigen. Die Entwicklung ist ähnlich wie bei Facebook“, so der Deutschland-Chef. „Musikstreaming wird von einem Nischenprodukt zum Massenphänomen“.
Als Reaktion darauf will Spotify auch in Deutschland demnächst einen Familientarif anbieten. „Zehn Euro im Monat sind okay, aber 40 Euro bei einer Familie mit vier Nutzern tatsächlich ein bisschen viel“, sagte Zilch. In Schweden und den USA gebe es daher schon einen Familientarif. „Auch in Deutschland ist der geplant“. Derzeit laufen dazu Verhandlungen mit der Musikindustrie, von deren Ausgang hängt auch der Starttermin ab.