




Viele Betriebe verdrängten noch immer die Gefahren durch Cyberkriminalität, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Emnid-Studie im Auftrag der Beratungsgesellschaft KPMG hervorgeht. So sehen zwar fast neun von zehn Firmen allgemein ein hohes Risiko für deutsche Unternehmen, Opfer von sogenanntem "e-Crime" zu werden. "Doch nicht einmal die Hälfte schätzt die eigene Gefährdungslage als hoch ein", heißt es.





Das häufigste Ziel von Angriffen sind bargeldlose Zahlungssysteme - vor allem bei Finanzdienstleistern und Handelsunternehmen. Auch Attacken auf Computerprogramme, leistungsstarke Rechner ("Workstations"), Mail- und Webserver wurden von mindestens jedem fünften der gut 500 befragten Firmen gemeldet. "Es gibt nicht das typische 'e-Crime'-Delikt", sagte KPMG-Kriminalistik-Experte Alexander Geschonneck. "Unternehmen müssen sich deshalb buchstäblich gegen alle möglichen Risiken wappnen."
Als häufigste Angreifer vermuten zwei Drittel der Befragten organisierte Kriminelle. Jedes zweite Unternehmen sieht sich durch ehemalige Mitarbeiter oder Insider bedroht. "Verstärkt werden inzwischen auch in- und ausländische Geheimdienste als potenzielle Gefahrenquelle genannt (33 und 41 Prozent)".
Rund 90 Prozent der Befragten beobachten laut Umfrage, dass die Vorfälle immer komplexer werden, was eine Verfolgung der Täter immer schwieriger mache. Zudem sei es schwierig, gutes IT-Personal zu bekommen, sagte Geschonneck. "Der Markt für Fachkräfte, die sich im Bereich 'e-Crime' gut auskennen, ist äußerst angespannt."