




Der umstrittene Taxi-App-Dienst Uber hatte bereits im April angekündigt, über Berlin hinaus in weitere deutsche Großstädte expandieren zu wollen. Am heutigen Mittwoch, den 28. Mai geht die Taxi-App in Frankfurt am Main an den Start, wenig später sollen Düsseldorf, Köln und Hamburg folgen, kündigte Pierre-Dimitri Gore-Coty, Nord- und Westeuropa-Chef von Uber, in der „Welt am Sonntag“ an. Das US-Unternehmen vermittelt Hobby-Fahrer als Chauffeure. Die professionelle Konkurrenz läuft dagegen seit Wochen Sturm und wehrt sich mit Klagen und Demonstrationen.
Der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband will sich gerichtlich gegen die Konkurrenz wehren. „Eine Klage wird vorbereitet“, sagte Verbandsgeschäftsführer Thomas Grätz dem Blatt. „Wir sind zuversichtlich, dass die Attacke auf das Taxigewerbe abgewehrt wird.“ Weder Uber noch der Taxiverband waren für eine Stellungnahme zu erreichen. In Berlin hatte das Landgericht den Chauffeur-Dienst in einer einstweiligen Verfügung verboten. Der klagende Taxiunternehmer will die Entscheidung aber nicht durchsetzen, weil er nach einem möglicherweise anderen Urteil in der Hauptsache hohe Schadenersatz-Forderungen befürchtet. Das US-Start-up will seinen Dienst wie bisher anbieten.
Manager Gore-Coty sagte der „Welt am Sonntag“, die Rechtslage sei lange nicht so eindeutig wie von den Taxifahrern behauptet. „Die deutsche Gesetzgebung ist zu einer Zeit geschrieben worden, als das Internet noch nicht erfunden war und es unseren Vermittlungsservice gar nicht hätte geben können.“ In den USA ist die Internetfirma seit fünf Jahren am Markt und inzwischen in etwa 50 Städten vertreten. Auch dort sowie in Paris und Brüssel ist es zu Konflikten mit Taxifahrern gekommen. Der Deutsche Taxiverband wirft Uber vor, Chauffeure ohne Taxi-Schein und ohne ausreichende Versicherung zu vermitteln.