Aufgeschrieben wurden die ersten Verbote in einem Beschluss der Luftfahrzeug-Elektronik-Betriebsverordnung (Luft-EBV) 1999. Auf der Homepage des Luftfahrt-Bundesamtes begründete man das strikte Handyverbot lange Zeit offiziell wie folgt: “Es ist die Funktion des Handys, zu senden und damit elektromagnetische Energie abzustrahlen. Diese kann sich in die Flugzeugelektronik einkoppeln und Störungen verursachen, die eine Situation entstehen lassen, die Leib und Leben bedrohen.”
WLAN an Bord
Die erste Novelle der Luft-EBV folgte 2004, wodurch zumindest WLAN in Flugzeugen gebilligt wurde. Ein Schritt, der vor allem der Lufthansa in die Karten spielte. Das größte deutsche Luftfahrt-Unternehmen gehört zu den Pionieren in Sachen Internetzugänge im Flugzeug. Bereits 2003 testete das Unternehmen das Breitbandsystem “Flynet”. Zur Sicherheit ließ man damals Messsender durch die Kabinen fahren, um technische Störungen durch Handystrahlungen auszuschließen. Danach war klar, dass Handystrahlung die Technik der Lufthansa-Maschinen nicht negativ beeinflusst. Zunächst 69 Flugzeuge wurden daraufhin mit WLAN ausgestattet. Unter dem Markenzeichen Lufthansa betreibt der Konzern aktuell 373 Flugzeuge (Personenbeförderung und Fracht).
2008 war eine Neufassung der Luft-EBV in Kraft getreten, die Ausnahmen im Verbot der Handy-Nutzung besiegelte. Handys dürfen seitdem im Flugzeug benutzt werden, sofern die Fluggesellschaften die technischen Voraussetzungen dafür schaffen und die Unbedenklichkeit von Handystrahlung bescheinigen.
Zehn Tipps: Wie Sie ihr Smartphone schützen
Seien Sie vorsichtig bei der Weitergabe Ihrer Handynummer. Schreiben Sie diese nicht auf Ihre Visitenkarte.
Das Telefonieren über Mobilfunknetze mit dem GSM-Standard ist nicht abhörsicher. Führen Sie Gespräche mit vertraulichen Inhalt deshalb nicht über das Handy.
Nutzen Sie Tastatursperre und Gerätesperrcode und wechseln Sie diese Passwörter in regelmäßigen Abständen.
Deaktivieren Sie grundsätzlich alle drahtlosen Schnittstellen wie zum Beispiel WLAN oder Bluetooth-Zugänge, wenn diese nicht benötigt werden.
Nutzen Sie öffentliche Hotspots mit erhöhter Vorsicht. Vermeiden Sie sensitive Anwendungen wie Online-Banking in nicht vertrauenswürdigen Hotspots.
Lassen Sie Ihre mobilen Geräte nie aus den Augen und verleihen Sie Ihre Smartphones auch nicht. Manipulationen lassen sich in wenigen Sekunden vornehmen.
Installieren Sie Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen. Viele verlangen weitreichende Zugriffsrechte auf sensible Daten und Funktionen. Prüfen Sie, ob diese Zugriffsrechte zum Nutzen der App wirklich nötig sind.
Achten Sie darauf, dass es Sicherheits-Updates für Ihr Betriebssystem und die installierte Software gibt.
Lassen Sie bei Handy-Verlust Ihre SIM-Karte sofort sperren.
Normales Löschen vernichtet in der Regel nicht alle Daten. Die Speicher müssen vor einem Verkauf oder Entsorgung physikalisch überschrieben werden.
Die Lufthansa ist am Ball geblieben. “Einen WLAN-Internetzugang – auch per Mobiltelefon - bietet Lufthansa seit Dezember 2010 an”, sagt Lufthansasprecher Michael Lamberty. “Und gerade testen wir GSM-Funkzellen, um unseren Fluggästen bald auch diese Zugangsart während des Fluges anzubieten.” Zur Umsetzung dieser Technik arbeitet die Lufthansa unter anderem mit OnAir, einem Anbieter von Inflight-Kommunikationssystemen, zusammen. Unternehmen wie OnAir verhandeln mit den Providern einzelner Länder Konditionen für Sendelizenzen und Roaminggebühren aus, so dass die Mobiltelefone an Bord letztlich nur mit einer Art “OnAir-Box” an Bord kommunizieren. “OnAir fungiert für den Kunden quasi als Urlaubsland”, erklärt auch Lufthansasprecher Michael Lamberty. Auf diese Weise müssen die Fluggesellschaften nicht für jeden Provider die Konditionen mit dem Anbieter aus anderen Ländern aushandeln. Mit der neuen Technik können die Kunden dann auch SMS und MMS empfangen. Für die Lufthansa ist dieser Service auch ein Geschäftsmodell. Wie und wie viel das Unternehmen daran verdient, gibt der Konzern nicht preis.
Erste Airlines bieten Mobiltelefonie an
Lufthansa-Konkurrent Emirate Airlines ist da schon einen Schritt weiter. Die Fluggesellschaft hat Anfang Oktober 2012 zum ersten Mal in der Geschichte der zivilen Luftfahrt eine mobile Telefonverbindung an Bord im Angebot. Realisiert wurde das Projekt in einem Airbus A380. In Partnerschaft mit OnAir haben Passagiere die Möglichkeit, neben dem Internet auch die Telefonfunktion ihres Handys zu nutzen.