




Während die Netzgemeinde noch streitet, ob neue Kommunikationsdienste wie Viber den etablierten Webtelefonie-Angeboten à la Skype womöglich den Rang ablaufen, bahnt sich in den Labor der Browser-Entwickler eine Revolution an, die beide – Jäger wie Gejagten – schon bald überflüssig machen könnte. Dann nämlich mutiert die Internet-Software selbst zum Telefon und Videokonferenz-System.
Möglich macht das ein Web Real-Time Communication genanntes Verfahren – kurz WebRTC –, das die direkte Echtzeitkommunikation zwischen zwei Browsern ermöglichen soll. Die Technik wird gegenwärtig beim World Wide Web Consortium standardisiert. Vorteil von WebRTC: Eine zusätzliche Software, über die die Sprach- oder Videoverbindungen aufgebaut wird, wird überflüssig.
Erfüllen sich die Hoffnungen der WebRTC-Protagonisten – unter anderem wird die Standardisierung maßgeblich von Google, Mozilla und Opera unterstützt –, dann reicht es in aus einen Browser auf seinem PC, Tabler oder Smartphone installiert zu haben, der die Kommunikationstechnik unterstützt. Weitere Programme, oder auch ein (kostenpflichtiges) Nutzerkonto bei einem Dienstleister wären nicht mehr von Nöten.
ganz abgesehen davon, dass diese direkte, web-gestützte Kommunikation das durch sogenannte Over-the-Top-Dienste (OTT) wie WhatsApp oder iMessage ohnehin unter Druck stehende Geschäft der Mobilfunker noch zusätzlich in die Zange nehmen – die Technik bedroht auch die OTT-Spieler selbst. Und zwar nicht nur stark auf Konsumenten ausgerichtete Online-Angebote wie Skype oder Viber.