DÜSSELDORF. Das geht aus der internen Gewinn- und Verlustrechnung hervor, die die Congstar-Geschäftsleitung Ende Mai dem Aufsichtsrat präsentierte, wie die "Wirtschaftswoche" berichtet. Demnach erwartet Congstar-Geschäftsführer Alexander Lautz im laufenden Geschäftsjahr nur noch einen Umsatz von 132 Millionen Euro, zu Jahresbeginn waren noch 176 Millionen Euro geplant. Beim Start von Congstar im Sommer 2007 hatte Konzernchef René Obermann noch einen Umsatz von einer Milliarde Euro als realistisches Ziel ausgegeben. Von diesem Ziel ist die Telekom inzwischen abgerückt.
Die verfehlten Umsatzzahlen schlagen bei Congstar voll auf den operativen Gewinn durch. Im vierten Jahr in Folge schreibt die Telekom-Tochter tiefrote Zahlen. Die operativen Verluste summieren sich allein im aktuellen Geschäftsjahr auf schätzungsweise 38 Millionen Euro. "Seit seiner Gründung hat Congstar weit über 100 Millionen Euro verbrannt, ohne dass der Telekom-Vorstand einschreitet", sagt ein Telekom-Manager, der ungenannt bleiben will.
Die Telekom-Spitze stellt sich intern auf eine längere Durststrecke ein. Erst im Jahr 2013 will Congstar die Verlustzone verlassen und eine schwarze Null im operativen Geschäft schreiben. Das sieht die aktuelle Mittelfristplanung von Congstar vor. Congstar braucht demnach einen Umsatz von 230 Millionen Euro, um kostendeckend zu arbeiten.