Top Level Domains Amazon & Co. streiten um neue Internet-Adressen

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Das Millionengeschäft mit den Domains

Die teuersten Domains aller Zeiten
sex.com Quelle: dpa
insure.com
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toys.com
candy.com

Denn wer eine attraktive Endung verwaltet, kann mit der Vermarktung der Teiladressen sogar stattliche Gewinne erzielen. „Domains wie .shop haben das Potenzial für hohe Profite“, sagt Ashley Roberts von der Londoner Firma Valideus, die Unternehmen beim Betreiben der neuen Adressen berät. Wenn sich 250.000 Interessenten eine Adresse mit der Endung .shop registrieren, kommen bei branchenüblichen Kosten von 30 Dollar bereits 7,5 Millionen zusammen. Roberts kalkuliert daher, dass sich mit .shop in drei Jahren Umsätze von über 30 Millionen Dollar erzielen lassen.

Allerdings sind auch viele Unternehmen skeptisch, ob die neue Adressvielfalt wirklich Erfolg hat. So hatten in einer Umfrage der WirtschaftsWoche schon während der Bewerbungsphase mehr als ein Viertel der 30 größten Dax-Unternehmen ihren Verzicht auf eine Bewerbung erklärt, darunter Allianz, BASF oder Lufthansa. „Es ist derzeit noch unklar, ob sich die neuen Top Level Domains dauerhaft durchsetzen werden“, erklärte beispielsweise BASF. „Aufwand und Nutzen stehen in keinem Verhältnis“, hieß es bei Siemens. „Das jetzige System ist etabliert und funktioniert.“

5,1 Millionen Dollar für toys.com

Der Münchner Industriegasehersteller Linde hatte dagegen bereits seine Bewerbung angekündigt und verspricht sich davon unter anderem „eine schnellere Auffindbarkeit in Suchmaschinen“. In der Tat spielt schon jetzt der Domainname für das Googleranking eine wichtige Rolle. Daher sind manche Adressen die populäre Suchbegriffe enthalten schon jetzt Millionen wert. So legte der US-Spielwarenhändler Toys´R´Us vor drei Jahren 5,1 Millionen Dollar für toys.com hin. „Im Vergleich dazu sind 500 000 bis eine Million Dollar für .toys gar nicht soviel“, sagt David Taylor, Partner der Großkanzlei HoganLovells. Zumal sich mit der Endung dann beliebige Adresskombinationen wie www.baby.toys oder www.barbie.toys bilden lassen.

Das Interesse der Internetriesen wie Google ist ein Indiz dafür, dass zumindest einige der neuen Endungen sich durchsetzen können. Im Vorfeld hatte der Domainexperte Roberts zu den Aussichten erklärt: „Der Erfolg hängt davon ab, was Unternehmen wie Facebook, Google oder Apple machen“.

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