Topraks Technik Talk

Acht Gründe für die Piratenpartei

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5. Grund: Bürgerrechte im Digitalzeitalter

Immer mehr Zulauf auch in Deutschland. Die deutsche Homepage der Piratenpartei

Auch den radikalen Forderungen nach Schutz der Privatsphäre, die auf den ersten Blick weltfremd wirken, kann man einiges abgewinnen. Niemand bestreitet, dass die Privatsphäre im Digitalzeitalter massiv bedroht ist.

Eine Partei, die mit einem technisch tiefen Verständnis im Parlament für die Bürgerrechte im Internet kämpft, gibt es bisher noch nicht. Das böte also die Chance, die Bürgerrechte im Web auf Basis der neuen technischen Voraussetzungen vollkommen neu zu verhandeln und festzulegen.

Noch ein Pluspunkt für die Piratenpartei.

6. Grund: Impulse für die Wirtschaft

Die auf den ersten Blick unverschämte Forderung das private Kopieren und Weitergeben von Musik, Filmen oder Büchern komplett freizugeben, könnte paradoxerweise auch der Internet-Wirtschaft einen Impuls geben.

Wenn in Zukunft der Tausch von Waren, Informationen oder Dienstleistungen digital organisiert und teilweise sogar ohne Geld stattfindet, könnte das, so ketzerisch das auch klingen mag, die Regeln von Wirtschaft und Gesellschaft neu definieren. Wie genau das gehen soll? Keine Ahnung. Da müssen sie schon die Piratenpartei fragen. Die sind vielleicht irgendwann mal zuständig dafür.

Grund Nummer 7: Neustart beim Denken

Radikale Manifeste wie das der Piratenpartei sollte man nicht belächeln. Sie haben den Vorzug, alte Denkmuster und verstaubte Traditionen, die wir uns noch im Analogzeitalter angewöhnt haben, in Frage zu stellen.

Wenn es richtig ist, dass die Internet-Ära mit all ihren fantastischen Möglichkeiten die Gesellschaft total verändert – das sagen ja alle – dann ist es auch richtig, die alten Vorstellungen zu Themen wie Urheberrecht, Bürgerrecht oder Privatsphäre zu hinterfragen. Genau das leistet das Manifest der Piratenpartei.

Jetzt bin ich eigentlich schon ziemlich nahe dran, das Piratenschiff zu besteigen.

Grund Nummer 8: Subkultur fließt in Mainstream

Es klingt vielleicht ein bisschen zynisch. Mit der Piratenpartei fließt eine potenziell gefährliche Subkultur in den Mainstream der Politik ein. Mit andern Worten: Lass' die Jungs ruhig in die Politik gehen, in der Quasselbude Bundestag können sie eh´ keinen Schaden anrichten.

Das ist die zynische Interpretation. Die bessere Option ist aber die, dass eine Subkultur, die bisher entfremdet von der etablierten Politik vor sich hin dümpelte, sich schrittweise einmischt und neue Ideen mitbringt. Das würde der Politik ziemlich gut tun.

Und das sind die acht Gründe, warum ich beim nächsten Mal die Piratenpartei wählen werde.

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