




Die Fußball-WM 2006 hat dem Fernsehen im Netz ohne Zweifel einen Boom verliehen. Während in den zwei Jahren vor dem Sommermärchen die Umsätze der Video-On-Demand-Anbieter bei etwa einer Millionen Euro lagen, haben sie sich danach rasant entwickelt. 2006 stieg der Umsatz um hundert Prozent, und vervierfachte sich von 2006 bis 2008 auf acht Millionen Euro. Seitdem sind die Umsätze kontinuierlich gestiegen, auch wenn das Wachstum wieder ein wenig abgenommen hat. Von 2011 auf 2012 etwa nahm der Umsatz um 48 Prozent zu und lag damit bei 95 Millionen Euro.
Der Weg zum Smart-TV
Bei all diesen Möglichkeiten Programme im Netz anzuschauen, stellt sich zunehmend die Frage, warum der Fernseher überhaupt noch angeschmissen wird. Die Antwort ist einfach: Weil das Bild zwar nicht zwingend besser als an einem Tablet, aber doch größer ist. Gerade mit mehreren Personen einen Spielfilm anzuschauen, macht auf einem großen modernen Flatscreen einfach Spaß.
Entsprechend verwundert es kaum, dass immer noch etliche Nutzer ihren Computer an den Fernseher anschließen. Eine Bitkom-Studie zeigt, dass aktuell zwölf Prozent jener, die DVDs auf dem Fernseher anschauen, diesen mit dem Rechner verbinden. Der Rechner wird also zum DVD-Player. Außerdem stellt die Verbindung eben auch den Zugang zur Festplatte her. Wer hier Filme und Serien gespeichert hat, kann sie so auch über den Fernseher ausspielen.
Über diesen Weg gehen jedoch nur relativ wenig Menschen online. Zum Surfen bleibt der Computer oder eine mobile Lösung die erste Wahl. Bisher hat überhaupt nur jeder Dritte TV-Besitzer Zugang zum Netz. Wer mit dem Fernseher direkt ins Netz geht, will vor allem Musik-Streamingdienste (29 Prozent der TV-Besitzer) nutzen oder die bereits erwähnten Online-Mediatheken der Fernsehsender besuchen (25 Prozent). Und das geht wieder – wie sollte es anders sein – über verschiedene Wege.
Zwölf Prozent aller Fernsehgeräte in deutschen Haushalten sind direkt als Smart-TV an das Netz angeschlossen, neun Prozent gehen über eine Set-Top-Box (zum Beispiel Apple TV, TiVo oder Dreambox) online, acht Prozent nutzen einen Blueray-Rekorder und fünf Prozent eine Spielekonsole.