




Visa-Wettbewerber MasterCard schickte Anfang 2013 ebenfalls ein digitales Online-Wallet ins Rennen. MasterPass heißt das gute Stück, kann derzeit von Verbrauchern in zwölf Ländern (ohne Beteiligung von D-A-CH) genutzt werden und funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie V.me, PayPal und Google Wallet. Für die Zukunft ist vorgesehen, MasterPass auch für das Bezahlen mit dem Smartphone im stationären Handel tauglich zu machen.
Dass sich V.me und MasterPass als ernsthafte Alternative zu PayPal etablieren werden, ist nicht garantiert. Gerade bei V.me, das in den europäischen Ländern von einzelnen Visa-Europe-Mitgliedsbanken angeboten wird, liegt noch einiges im Argen. Auch das Hauptmotiv der Kreditkartenfirmen – die Zurückeroberung der Informationen über die Käufer – lassen befürchten, dass die Dienste nicht mit dem Fokus auf Vorteilen für Verbraucher weiterentwickelt werden, die erforderlich wären, um Konsumenten angesichts zahlreicher anderer Zahlungsmethoden trotzdem zur Registrierung zu bewegen.
Andererseits könnten Visa und MasterCard Händlern deutlich günstigere Transaktionsgebühren als PayPal offerieren, um sie zu ködern. Bei einer entsprechenden Weitergabe dieser Kostenvorteile an V.me oder MasterPass verwendende Kunden ließen sich die digitalen Portemonnaies selbst bei sonstigen Schwächen schnell in ein positives Licht rücken.
Digitale Welt
Für Konsumenten und Onlineshops bedeuten die Vorstöße der Kartengiganten derzeit vor allem zwei Dinge: Die aus vielerlei Gesichtspunkten problematische Eingabe der Kartendetails während des E-Commerce-Checkouts wird zu einem langsam aussterbenden Vorgang, und der Wettbewerb zwischen den Payment-Services könnte die Gebühren drücken, die Händler bei Transaktionen abführen müssen. Denn Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft.
Dieser Artikel ist zuerst auf netzwertig.com erschienen.