
Es schien, als wollte ein Silicon-Valley-Riese dem anderen zeigen, wer populärer ist: Ausgerechnet am 10. September hatte Intel-Chef Brian Krzanich seinen ersten großen, mit Spannung erwarteten öffentlichen Auftritt. Doch während er zur globalen Entwicklerkonferenz in San Francisco lud, lag der Fokus der High-Tech-Welt woanders.





Dabei hätte Krzanich mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt. Denn mit neuen, winzigen, besonders stromsparenden Prozessoren hatte Intel überraschendere Neuheiten: Die Quark genannten Chips haben nur ein Fünftel der Größe heutiger Notebook-Prozessoren und verbrauchen nur ein Zehntel von deren Energie.
Damit könnten Intels Winzlinge mehr Einfluss auf die Computerbranche und das Silicon Valley bekommen als Apples aufgerüstete iPhones und deren neue, leuchtende Farbenpracht. Vor allem, wenn sich bewahrheitet, was Krzanich verspricht, dass nämlich die Chips zig heute noch nicht vernetzter Geräte erobern und so das sogenannte Internet der Dinge voranbringen: Sie könnten nicht nur Uhren oder Geräte wie Google Glass vernetzen, sondern sogar Pflaster oder Medikamente.
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Noch aber sind die Quark-Winzlinge Zukunftsmusik. Intel muss erst beweisen, dass das Unternehmen die Wegwerf-Chips in großen Stückzahlen fertigen und ihre Preise auf Cent-Beträge senken kann. Und selbst dann braucht Krzanich weitaus mehr als die Chip-Mikroben, um im Wachstumsgeschäft mobiler Geräte endlich aus dem Quark zu kommen. Vor allem muss der Konzern dort endlich mit seinen stromsparenden Atom-Prozessoren punkten.