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Von Nullen und Einsen

Android-Wirrwarr – Welche Geräte sind wirklich gut?

Die Android-Landschaft ist unübersichtlich: Einige gute Geräte treffen auf ein Meer an mittelmäßigen Modellen. Nun will Google selbst den Markt aufmischen und tritt bei seinen Smartphones und Tablets unter eigener Marke aufs Gas. Bei der Nexus-Auswahl gibt es einiges zu beachten. Unser Kolumnist beantwortet die wichtigsten Fragen.

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Der Netzriese mischt den Mobilmarkt auf: Mit eigenen Smartphones und Tablets hat Google gute Hardware zum günstigen Preis im Angebot. Doch es gibt Fallstricke. Quelle: dapd

Wenn ich Android will, was nehme ich?

Beim Google-Konkurrenten Apple ist die Auswahl einfach. Wer Hardware mit iOS-Betriebssystem will, kauft eben iPads, iPhones oder einen iPod touch. Dabei muss man sich nur noch die gewünschte Baureihe und den gewünschten Speicherplatz aussuchen - fertig. Zudem kommen alle frisch gekauften Geräte mit dem jeweils neuesten Betriebssystem. (Wobei die jeweils letzte Hardware-Generation oft zusätzliche Funktionen spendiert bekommt.)

Im mittlerweile weltweit dominierenden Android-Sektor wird es schon komplizierter: Zahllose Hersteller bieten Geräte an, die sich oft signifikant unterscheiden - und auch Billigschrott ist darunter. Immer wieder tauchen zum Glück aber Leuchtturm-Modelle auf, die den Kauf erleichtern. Samsungs Galaxy S3 gehörte in den vergangenen Monaten dazu oder HTCs One X.

Auch Google selbst hat zusammen mit Hardware-Partnern immer wieder eigene Geräte auf den Markt gebracht, die die "pure" Android-Erfahrung bieten und die jeweils aktuellste Software enthalten. Die Marke nennt sich Nexus - und genau hier gibt das Unternehmen in den vergangenen Monaten richtig Gas.

Wie gut ist die Google-Hardware?

Insgesamt vier Smartphones und zwei Tablets gab beziehungsweise gibt es von Google. Das Nexus One gebaut von HTC (Anfang 2010) sowie Nexus S und Galaxy Nexus gebaut von Samsung (Ende 2010, Herbst 2011) sind nicht mehr offiziell auf dem Markt, galten für ihre jeweilige Generation als gute Geräte. Google hat sich zudem stets gesteigert, was die Hardware anbetrifft. Momentan verfügbar sind:

  • Das Nexus 4 ist das neueste Smartphone-Modell. Es wird vom koreanischen Hersteller LG gebaut und ist ein 4,7-Zoll-Gerät mit schnellem 4-Kern-Chip. Die Hardware ist sehr solide und durchaus elegant, Nachteile sind der relativ kleine Speicher (8 beziehungsweise 16 GByte - iPhone bis zu 64 GByte) und die fehlende LTE-Unterstützung, man kann also nur mit UMTS surfen. Preislich geht es ab 300 Euro los.

  • Das Nexus 7 kommt von Asus, ist schon seit einigen Monaten auf dem Markt und präsentiert sich als gutes 7-Zoll-Tablet, das es mittlerweile auch mit eingebautem Funkchip und 32 GByte Speicher gibt. Die aufgerufenen 300 Euro für diese Version sind ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass es beim iPad mini mit 16 GByte und ohne UMTS bei 329 Euro losgeht.

  • Das Nexus 10, produziert von Samsung, ist meiner bescheidenen Meinung nach der erste echte iPad-Konkurrent mit Android-Technik. Es ist schlank, fasst sich gut an und hat einen Bildschirm, der sogar Apples Retina-Display beim iPad 3 und 4 übertrifft. Der Preis liegt bei immer noch günstigen 400 beziehungsweise 500 Euro (16 und 32 GByte).

Die Stärken und Schwächen der Tablets
Huawei MediaPad X1 7.0Auch die Chinesen begeben sich mit ihrem neuen Android-Tablet in den Wettkampf um den besten 7-Zöller. Was es bietet: Vorinstalliert ist das Betriebssystem Android (4.4.2). Die Bilder auf dem 7,2 Zoll großen Bildschirm werden mit 1200x1920 Pixel ausgespielt. Der interne 16 Gigabyte große Speicher kann auf 32 Gigabyte erweitert werden. Das Gehäuse besteht aus Aluminium und das Surfen im Netz per Turbo-Internet LTE möglich. Außerdem haben die Chinesen eine 13-Megapixelkamera eingebaut. Fazit: Die veraltete Android-Version ist sicher eine Enttäuschung, dennoch ist der Preis von rund 400 Euro für die ordentliche Hardware mehr als gerechtfertigt. Vor allem die gute Kamera macht neugierig. Quelle: REUTERS
LG G PadHandlich, ein gutes Display und tolle Software: Nach über zwei Jahren haben die Koreaner wieder ein Android-Tablet auf den Markt gebracht. Was es bietet: Der 8,3 große Display ist löst die Bilder mit 1920x1200 Pixel auf, was für eine sehr gute Bildqualität sorgt. Die Farben und Kontraste lassen sich individuell einstellen, was vor allem für farbenblinde Menschen eine große Hilfe ist. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, die Rückseite aus gebürstetem Aluminium. Ein Manko ist, dass der Display nicht erkennt, ob das Gerät gezielt angesteuert wird oder der Daumen ausversehen darauf landet (anders als Apple mit dem iPad Mini). Auf der Rückseite ist eine 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus eingebaut. Der Arbeitsspeicher beträgt 2 Gigabyte, der Flash-Speicher 16 Gigabyte. Über eine Micro-SD-Karte kann der Speicherplatz auf 64 Gigabyte erweitert werden. Fazit: Vor allem der Preis ist mit unter 300 Euro sehr fair und ein harter Konkurrent für Googles Nexus 7. Quelle: REUTERS
Lenovo YogaMit diesem Tablet ist Lenovo endgültig im Tablet Markt angekommen. Auf den ersten Blick macht das Gerät einen sehr guten Eindruck. Was es bietet: Was sich andere Hersteller als Zubehör teuer bezahlen lassen, hat Lenovo gleich integriert: Ein Standfuß, um den flachen Bildschirm aufrecht hinstellen zu können. Zum Fernsehen ist das besonders praktisch. In den Fuß haben die Entwickler den Akku eingebaut, der bis zu beeindruckenden 18 Stunden durchhält. Gleichzeitig lässt sich die Wölbung ideal als Griff benutzen, so dass das Gerät sehr gut in der Hand liegt. Das Yoga Tablet kommt in zwei Größen, mit einem 8-Zoll-Display (20 Zentimeter) oder mit 10 Zoll (25 Zentimeter). Beide Android-Modelle lösen Bilder mit 1280 × 800 Pixel auf. Zwei Kameras sind in das Tablet eingebaut, die rückwärtige allerdings ungünstig im Akkugriff. Sie löst mit fünf Megapixel auf. Fazit: Der Preis von 230 Euro in der W-Lan- oder 280 Euro in der Variante mit Mobilfunk ist sehr attraktiv. Auch das Yoga Tablet 10 ist günstig, hier liegen die Preise bei 300 und 350 Euro. Quelle: REUTERS
iPad AirDünner, leichter, schneller - Apple hat mit dem iPad Air seinem Tablet einen Feinschliff verpasst. Was es bietet: Der 9,7-Zoll Retina Display ist in einem neuen dünneren und leichteren Design verfügbar. Das iPad Air ist 20 Prozent dünner und 28 Prozent leichter als das iPad der vierten Generation und mit einer schmaleren Einfassung sind die Kanten des iPad Air deutlich dünner. Das neue iPad verfügt über die von Apple entworfene 64-Bit A7 Chip Desktop-Architektur. Sie beschleunigt die mobile Datenübertragung. Das gerät läuft mit dem Betriebssystem iOS 7. Fazit: Mit dem A7-Chip setzt Apple was Schnelligkeit angeht neue Maßstäbe. Entsprechend ist das Gerät vor allem für Heavy-User interessant. Quelle: dpa
iPad Mini 2Konzern-Gründer Steve Jobs lehnte 7-Zoll-Tablets noch ab. Nun vollzieht Nachfolger Tim Cook die Kehrtwende. Was es bietet: 389 Euro berechnet Apple für die 16-Gigabyte-Version ist das Mini. Im Gegensatz zum Vorgänger ist das neue Mini mit einem Retina Display (2048x1536 Pixel) ausgestattet. der Bildschirm ist nun7,9 Zoll groß. Filme werden mit einer Full HD-Auflösung wiedergegeben. Die 475.000 Apps wurden speziell für das iPad designt. Der A7 Chip bietet 64-Bit Desktop-Architektur, moderne Grafik und eine verbesserte Bildsignalverarbeitung früherer Generationen. Fazit: Wie schon der Vorgänger ist auch das iPad Mini 2 für Tablet-Neulinge eine gut Option. Verarbeitung und Bedienkonzept liegen auf gewohnt hohem Niveau, und auch das App-Angebot ist riesig. Quelle: AP
Lumia 2520 Kurz bevor die Smartphone-Sparte von Nokia an Microsoft abwandert, haben die Finnen noch ein eigenes Tablet vorgestellt. Was es bietet: Das Windows-RT-Tablet hat einen 10.1-Zoll großen Bildschirm und wird in vier verschiedenen Farben ausgeliefert. Eingebaut ist ein 2.2-GHz-Prozessor und eine Zeiss-Kamera. Per 4G, Wi-Fi und LTE können die Nutzer im Internet surfen. Nokia spielt vor allem seine Foto-Kompetenz aus. Die Apps Pro Cam und Smartcam kombiniert der Hersteller zur Nokia Cam. Außerdem hat das Tablet eine Software enthalten, die eine reihe von 5-MP-Bildern schießt und diese dann in einem Bild zusammenrechnet. Dadurch kann der Fotograf im nachhinein den Fokus verstellen und andere Bereiche im Bild isolieren. Fazit: Das Lumia 2520 ist ideal für alle, die sowohl ein Tablet als auch einen Laptop nutzen. An das Tablet lässt sich problemlos eine Tastatur anschließen. Der einzige Nachteil: Der App-Store von Windows Phone immer noch deutlich kleiner als der von Google oder Apple. Wer also ausgefallene App-Wünsche hat, wird bei dem Lumia 2520 eventuell darauf verzichten müssen. Quelle: dpa
Microsoft Surface 2Microsoft stellte die zweite Generation seiner Windows-Tablets Surface vor, die in vielen Details verbessert wurden. Seit Mitte Oktober ist das Tablet im Handel. Was es bietet: Die neuen Surface-Tablets seien schneller, leichter und verfügten gleichzeitig über eine längere Akkulaufzeit, versprach Surface-Chef Panos Panay. Auch diese Generation gibt es in zwei Varianten: Mit einem stromsparenden, aber leistungsschwächeren Prozessor auf Basis der ARM-Technik (Surface 2) sowie einem vollwertigen PC-Prozessor (Surface Pro 2). Eine Variante mit kleinerem Bildschirm stellte Microsoft dagegen nicht vor. Die Geräte werden ab dem 22. Oktober in Deutschland verfügbar sein. Die Preise bewegen sich zwischen 429 Euro für das Surface 2 mit 32 Gigabyte Speicher bis hin zu 1279 Euro für das Surface Pro 2 mit einem Speicher von 256 Gigabyte. Zusätzlich sollen Nutzer für zwei Jahre kostenlos auf jeweils 200 Gigabyte Speicher über das Cloud-Angebot SkyDrive zugreifen können; Telefonieren über Skype soll ein Jahr kostenfrei sein. Fazit: Die Hardware des Tablets ist ein echter Konkurrent zu Apples iPad. Allerdings ist das App-Angebot noch deutlich kleiner. Und die bestehenden Anwendungen sind längst nicht so ausgereift wie bei iOS. Ein Problem, das alle mobilen Endgeräte mit Windows 8 haben. Dafür ist das Surface 2 allerdings auch relativ teuer. Quelle: AP

Erhältlich sind die Geräte am besten bei Google direkt, manche Wiederverkäufer schlagen nämlich eine Marge drauf. Aber Achtung: Der Ansturm ist derzeit groß, Bestellungen nur teilweise möglich. Die Wartezeit kann vier Wochen und mehr betragen.

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