Von Nullen und Einsen

Suchen ohne Schnickschnack

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DuckDuckGo im Test

Es muss nicht immer Google sein
Screenshot der Google-Homepage Quelle: Screenshot
Screenshot der Bing-Homepage Quelle: Screenshot
Screenshot der DuckDuckGo-Hompegae Quelle: Screenshot
Screenshot der Blekko-Homepage Quelle: Screenshot

Das Design ist dabei so gewählt, dass es nicht stört: Suchleiste, Direktergebnisse (z.B. aus Wikipedia), eine kleine Werbefläche und dann eben die  Ergebnisliste. Mehrere Seiten wie Google kennt DuckDuckGo nicht; stattdessen scrollt man in einer Ergebnisliste, was bei etwas tiefer liegenden Treffern erstaunlich komfortabel ist. Auf der rechten Seite zeigt die Suchmaschine außerdem noch ein paar Tipps oder zur Anfrage passende Suchbegriffe an - fertig.

Im Gegensatz zu Google, wo jede Suchanfrage neun Monate lang mit anfragender Internet-Adresse gespeichert wird, um dann schließlich nur teilanonymisiert zu werden, sichert DuckDuckGo schlicht nichts - weder die anfragende IP-Adresse noch die Suchgeschichte. Außerdem gibt sich das Angebot Mühe, keine Daten an externe Webseiten weiterzugeben: So ist es für angeklickte Seiten standardmäßig nicht möglich, zu erfahren, nach was der Nutzer gesucht hat. DuckDuckGo lässt sich außerdem (wie Google mittlerweile auch) auf SSL umschalten, damit die Verbindung verschlüsselt wird.

DuckDuckGo will den Nutzer nicht kennen

Ebenso lobenswert: Die Suchmaschine betreibt keine Personalisierung. Während Google seine Nutzer zunehmend in eine sogenannte Filter-Blase (siehe oben) schickt, die auf früher getätigten Online-Aktivitäten basiert, kennt DuckDuckGo den Nutzer nicht - und will ihn auch nicht kennen. Die Festlegung des Kunden auf bestimmte Interessen und die darauf folgende Umgewichtung der Ergebnisliste findet nicht statt.

Neben der reinen Suche im eigenen Index bietet DuckDuckGo auch noch diverse Sonderfunktionen. So kann man mit der Suchmaschine rechnen, sich Worte erklären oder übersetzen lassen, das Wetter abfragen und vieles mehr - ähnlich wie das Google tut, nur eben übersichtlicher. Sehr praktisch sind auch die sogenannten "Bangs".

Dabei handelt es sich um Steuerbefehle, mit denen man direkt in der Suchmaske die unterschiedlichsten Angebote durchforsten kann. Ein "!imdb" samt Filmtitel sucht beispielsweise in der Internet Movie Database, ein "!nyt" plus gewünschtem Begriff in der "New York Times". Auch zahllose externe Suchangebote lassen sich so detailliert ansprechen - von "!g" für Google über "!gnde" für Google News Deutschland bis hin zu "!bing" für Microsofts Bing. Den Syntax lernt man schnell.

Es gibt noch Features, die bei DuckDuckGo fehlen. Dazu gehört zum Beispiel der praktische Cache, der Seiten, die momentan nicht erreichbar sind, in gespeicherter Form anzeigt. Aber auch hierfür gibt es eine Lösung: Gibt man "!cache" zusammen mit der gewünschten Internet-Adresse ein, öffnet sich einfach die Version im Zwischenspeicher von Google. Ebenfalls fehlen verschiedene Sprachversionen - man kann Deutsch zwar als Suchsprache wählen, die Bedienoberfläche bleibt aber Englisch.

Noch ist DuckDuckGo außerdem nicht so schnell wie Google, bei mancher Suche wartet man schon mal einige Millisekunden mehr. Doch dafür, dass hinter der Suchmaschine nur eine kleine Mannschaft samt Mini-Infrastruktur steht, ist die Leistung erstaunlich. Das sehen übrigens auch Risikokapitalgeber so. Das New Yorker VC-Haus Union Square Ventures, das unter anderem früh in Twitter Geld steckte, hat im Oktober in DuckDuckGo investiert.

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