
Microsoft baut Hardware? Nun gut, Mäuse und Tastaturen und dereinst auch Erweiterungskarten. Aber so richtige Rechentechnik? Die überließ Redmond dann doch lieber seinen angestammten Partnern aus der PC-Industrie, denen man mit stets prallen Margen Betriebssysteme verkaufen konnte.
Verlust bei Microsoft
Umso erstaunter war die IT-Szene, als Microsoft vor einem Monat eigene Tablets vorstellte. Man wolle den PC-Herstellern vorleben, wie ein guter Touchscreen-Rechner auszusehen habe, hieß es dazu - das sei nicht als Angriff auf HP, Acer, Lenovo und Co. zu verstehen. Dem gewagten Schritt, seinen besten Kunden direkte Konkurrenz zu machen, war die Entscheidung vorausgegangen, mit dem radikal umgestalteten Windows 8 ebenfalls viel aufs Spiel zu setzen - unter anderem mit der Möglichkeit, langjährige PC-Benutzer zu verschrecken.





Da kam es einem fast schon harmlos vor, wie Microsoft-Boss Steve Ballmer in dieser Woche die Office-2013-Präsentation durchzog. Das neue Büropaket wirkt nach all den Neuerungen fast altbacken. Nur hier und da wurden Anpassungen an die Touch-Bedienung vorgenommen, überladene "Ribbons" lassen sich ausblenden und die Online-Anbindung wurde verstärkt. Hinzu kam der Versuch, den Look zu vereinfachen, minimalistischer zu werden - eine schwere Aufgabe, wenn man bedenkt, dass Office bislang eine Art Welthauptstadt des Feature Creep war.