Clarityray bietet seinen Kunden neben einer Verlustanalyse eine Strategie an, wie diese Verluste wieder reingeholt werden können. Yablonka zeigt an einem Beispiel, wie diese technologiebasierte Strategie funktioniert: Er surft eine Seite an, der Adblocker im Chrome-Browser ist deaktiviert. Überall sind die Werbe-Banner zu sehen. Dann aktiviert er das Antiwerbe-Plugin, lädt die Seite neu – und einige Banner sind tatsächlich immer noch zu sehen.
Die von Clarityray patentierte Technologie ermöglicht es den Contentanbietern, den Adblocker zu umgehen und ihre Werbung trotzdem auszuspielen. Nicht alle Kunden bekämen dabei die gleiche vorgefertigte Lösung, so Yablonka. „Weil jeder Contentanbieter unterschiedliche Nutzer anspricht, müssen diese entsprechend berücksichtigt werden. Wir stellen daher eine entsprechend maßgeschneiderte Lösung zur Verfügung“. Will heißen: Die Kunden können ihre Maßnahmen je nach Wunsch auf eine Werbeart konzentrieren - „Sie können so zum Beispiel zwischen visuellen Banneranzeigen oder Videoclips wählen“, erklärt Yablonka das anpassbare Adblock-Block-System. Und: „Es funktioniert mit allen Adblockern, die zurzeit auf dem Markt sind, auch mit Hardware und Provider basierter Blockiertechnologie.“
Genaueres möchte Yablonka nicht sagen - und auch nicht zu den Kunden, die er nach eigenen Angaben in Europa und den USA hat. „Ich kann darüber keine Angaben machen“, sagt Yablonka und lässt durchblicken, dass er vertraglich zum Schweigen verpflichtet ist. Nur so viel möchte er sagen: „Wir arbeiten mit großen Contentanbietern in den USA und Europa zusammen. Und wir konnten bei einigen unserer betreuten Webseiten bereits nach kurzer Zeit eine Erholung der Werbeumsätze messen“.
Außerdem hat Clarityray bei den größeren Webseiten die Reichweite gemessen und herausgefunden, wie hoch die Adblock-Dichte ist. In den Vereinigten Staaten surften im Mai 2012 im Schnitt 9,26 Prozent der Nutzer mit Adblocker. „Ein Jahr später haben wir eine Dichte von 11,79 Prozent gemessen“, sagt Yablonka, „Und wenn das so weiter geht, dann dürfte 2014 bereits 15 Prozent der Nutzer die Werbung auf ihrem Browser blockieren.“
Besonders brisant sind die Zahlen die Yablonka für Europa parat hält. 21 Prozent der Nutzer in Deutschland verwenden Anti-Werbungsmaßnahmen, das stellt das Land an Platz Nummer eins, dicht gefolgt von Finnland (19 Prozent) und Österreich (18,5 Prozent).
Wer die Firefox- und Chrome-Browser verwendet hat eine besondere Affinität zum Werbeboykott – 2013 surfen nach Angaben von Clarityray 24 und 18 Prozent der entsprechenden Nutzer mit einen Antiwerbemaßnahmen-Plugin durch das Netz. Doch nicht die Zahl an sich ist brisant sondern der Wachstum, den die Israelis innerhalb eines Jahres gemessen haben: Im Mai 2012 surfte erst nur jeder zehnte Chrome-Nutzer mit Adblockern. Das Problem ist, dass weltweit die Zahl der Chrome- und Firefox-User zunimmt – der Browser aus dem Hause Google wurde laut Statcounter.com im Juni 2012 bereits von 32 Prozent der weltweiten Surfer eingesetzt. Ein Jahr später lag der Anteil schon bei 42 Prozent. Nimmt die Zahl weiter zu, dürfte auch der Adblocker-Nutzer-Anteil wachsen.