Werbung im Internet Die Adblock-Blocker

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Unklar, wie deutsche Webseiten mit den Adblockern umgehen

High-Tech-Gadgets für den Datenschutz
Auto-Transporter Quelle: Presse
DataLocker-Festplatte Quelle: Presse
MyIDkey Quelle: Presse
Blackberry Quelle: Presse
Sprachverschlüsselungssystem Topsec Mobile
Laptop Quelle: Presse
E-Mails Screenshot Quelle: Screenshot

Und damit auch die Verluste für Contentanbieter, die sich nur durch Werbung finanzieren können. Wie viel Geld durch Adblocker verloren wird, darüber gibt es nur Schätzungen. Ido Yablonka rechnet mit zehn Prozent der Werbeumsätze – in den USA lagen diese 2012 laut des Interactive Advertising Bureau bei 36,6 Milliarden US-Dollar. In Deutschland prognostiziert der Online-Vermarkterkreis (OVK) des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) für 2013 ein Bruttowerbevolumen für klassische Online-Werbung, Suchwortvermarktung und Affiliate-Netzwerke in Höhe von 7,1 Milliarden Euro. Die relativen Verluste dürften, der höheren Adblock-Nutzung hierzulande entsprechend, größer sein.

Es ist nicht ganz klar, welchen Weg die deutschen Verlagshäuser beschreiten wollen, um das Umsatzloch zu stopfen. Die Axel Springer AG verweist auf Anfrage an den Online-Vermarkterkreis des BVDW. Die Pressestelle verweist ihrerseits auf das Interview mit Matthias Ehrlich, das der BVDW-Präsident jüngst der Fachzeitschrift W&V gab. Dort sagt Ehrlich: „Ziel muss es sein, Werbung so zu gestalten, dass Verbraucher sie akzeptieren.“ Interessant ist die Information, die W&V am Ende des Interviews hinzufügt: Matthias Ehrlich sitzt seit dem 1. April im Aufsichtsrat der United Internet Media, davor war er Vorstandschef des deutschen Webkonzerns. Zu seinem Unternehmen möchte der BVDW-Präsident dem W&V-Magazin keine Fragen beantworten, wie man aus der beigefügten Notiz von W&V erfahren kann.

So surfen Sie sicher

Seit neuestem weiß man, dass die United Internet Media-Tochter 1und1 auf der Whitelist von Adblock-Plus steht. Allerdings nur für den Bereich Search, wie die Pressestelle von 1und1 auf Anfrage der WirtschaftsWoche Online bestätigt. Und: „Wie bekannt ist, werden für das entsprechende Whitelisting technische Aufwandsentschädigungen fällig“, lässt der Pressesprecher von 1und1 wissen. Wie hoch diese sei, könne man mit Hinweis auf die Vertragslage nicht sagen. Nur kleine Webfirmen kommen auf die Whitelist von Adblock Plus für lau. Fest steht aber: Die United-Internet-Media-Tochter zahlt diese Art Schutzgeld. Genau wie Google auch.

 

So zumindest sieht es Yablonka. Er lächelt jetzt. Mit Clarityray kann er seine Miete zahlen, scherzt er. Die Jungs von Clarityray haben mit ihrer Geschäftsidee bereits einen erfahrenen Investor überzeugt: Saar Wilf, der 2001 Fraud Sciences gegründet hat. Das Unternehmen entwickelte Antibetrüger-Technologie für Online-Zahlungen, bevor Wilf es 2008 an die Ebay-Tochter PayPal für 169 Millionen US-Dollar verkaufte. Wilf sitzt heute auch bei anderen Startups aus dem Land im Nahen Osten als Geldgeber mit am Bord.

Der Sicherheitsbranche ist Wilf mit seinem Engagement bei Clarityray treu geblieben. „Wir arbeiten mit der Contentindustrie zusammen“, sagt Yablonka, „doch unser Feld ist Sicherheit und Kontrolle – Kontrolle über Content.“


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