Eine weitere große Neuerung: Mit Windows „Ink“ soll der Eingabestift zum Ersatz für Papier und Kugelschreiber werden. Das bringt vor allem für Surface-Nutzer Vorteile. Die können damit Anmerkungen auf Office-Anwendungen und Websites festhalten. Auch die digitale Assistentin Cortana soll Handschriften erkennen und intelligent reagieren. Notiert ein Nutzer etwa „Termin für nächste Woche vereinbaren“, schlägt Cortana einen Kalendereintrag vor.
Auch die geräteübergreifende Vernetzung wird vorangetrieben, zum Beispiel mit einem gemeinsamen App-Store für PC, Tablets, Smartphones und die Xbox One. Anwendungen sollen, einmal programmiert, auf allen Windows-Plattformen laufen. Für Entwickler hieße das, sie müssten nur noch eine App für sämtliche Devices entwickeln. Nutzer müssten sich nicht mit verschiedenen Versionen herumplagen. „Das Versprechen muss Microsoft aber erst noch einlösen“, sagt Grabowski. Sollte das klappen, wäre es ein „essenzieller Mehrwert“, so der Experte.
Ob aber der übergreifende App-Marktplatz wirklich zieht und ob er das Windows Phone noch retten kann, ist fraglich. Der Marktanteil ist unter einem Prozent gerutscht – unter anderem, weil es an Apps fehlt. Und gerade erst hat selbst die Microsoft-Tochter Skype angekündigt, sich künftig auf Android und iOS konzentrieren zu wollen.
Fazit
Letztendlich bleibt dem Nutzer nichts anderes übrig, als seine Ausgangssituation zu bewerten. „Wer aktuelle Hardware besitzt und keine größeren Bedenken in puncto Datenschutz hat, nimmt mit dem kostenlosen Update ein gutes Angebot wahr“, sagt Grabowski. Nach dem 29. Juli müssen Nutzer für das Upgrade auf Windows 10 höchstwahrscheinlich Geld bezahlen.
Vorsichtige Nutzer sollten eher abwarten. „Wer den 29. Juli verstreichen lässt, begeht aber keinen Kardinalsfehler“, gibt Grabowski zudem zu bedenken. Denn in verschiedenen Formen kommen Nutzer auch später noch an Windows 10 – spätestens wenn sie ab Herbst dieses Jahres einen neuen Windows-Rechner kaufen.
Vor allem aber: Mitte 2018 will Microsoft-Chef Satya Nadella das neue Windows auf einer Milliarde Geräte laufen haben. Und um das Ziel zu erreichen, sind jede Menge Sonderangebote denkbar. Gut möglich, dass Microsoft das Gratis-Upgrade zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal auflegt oder mehrere Lizenzen etwa im Rahmen eines Familienbundles zum Preis von einer zur Verfügung stellt.