Windows 9 Was das neue Betriebssystem kann

Nach dem großen Windows-8-Flop hat es Microsoft offenbar eilig, sein neues Betriebssystem zu veröffentlichen. Windows 9 soll wieder benutzerfreundlicher werden. Ein Rettungsanker für Microsoft.

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Windows 9 soll den Nutzern unter anderem das ersehnte Startmenü wiederbringen.

Was für Apple-Fans das neue iPhone ist, ist für Microsoft-Fans eine neue Generation von Windows. Heute Abend soll das neue Betriebssystem Windows 9, das derzeit unter dem Codenamen "Treshold" entwickelt wird, endlich vorgestellt werden. Normale Windows-Nutzer stehen jedoch erst mal hinten an: Es mehren sich die Hinweise, dass Microsoft vorrangig Geschäftskunden und Entwickler überzeugen will. So richtet sich der Termin in San Francisco heute Abend zunächst an Entwickler von Programmen für Windows-PCs und Unternehmen, die auf Microsoft-Programme angewiesen sind. Die Öffentlichkeit darf das neue Betriebssystem dann wohl erst im Oktober ausprobieren.

Mit Windows 8 hatte Microsoft bislang kein glückliches Händchen bewiesen: Unzufriedene Kunden dominieren die Schlagzeilen und schlechte Verkaufszahlen vermasseln dem Konzern die Bilanz. Das System hatte mit seiner verwirrenden Kacheloberfläche bei vielen Usern für Frust und Ärger gesorgt. Das soll sich jetzt mit Windows 9 ändern. So kehrt beispielsweise das ersehnte Startmenü zurück, dessen Fehlen einer der größten Kritikpunkte an Windows 8 gewesen war. Optisch erinnert das Menü wieder sehr an Windows 7. Neu ist jedoch die Integration der Modern UI. Auch die bisher so ungeliebten Kacheln haben also nun ihren Platz im Startmenü. So lassen sich über das neue Menü sowohl altbekannten Funktionen wie der Windows Explorer, Paint oder der Rechner öffnen, als auch Dienste wie Skype oder die Microsoft-Cloud über einen Klick auf die entsprechende Kachel. Die Kacheloberfläche wird jedoch nicht mehr als Grundeinstellung dienen. Stattdessen kann sie der Nutzer auf Wunsch aktivieren. Im Vordergrund werden wieder die aus Windows 7 bekannte Desktop-Oberfläche und das Startmenü stehen.

Desweiteren sind Informationen über eine neu designte Startleiste an die Öffentlichkeit gelangt. Diese Leiste soll sich den individuellen Wünschen der User anpassen und ihren Farbe dynamisch verändern - je nach dem vom User eingestellten Hintergrundbild.

Auch Freunde großer Pixel können sich freuen: Das neue Windows soll auch große Bildschirme unterstützen. Optisch sollen Nutzer von der neuen Software allerdings vorerst nicht zu viel erwarten: Denn die Vorschauversion für Entwickler von Windows 9, die Microsoft-intern den Namen „Technical Preview for Enterprise“ trägt, soll in den frühen Versionen stark an Windows 8 erinnern. Die Windows-9-Symbole werden aber nach und nach folgen.

Je näher der Vorstellungstermin rückt, desto heftiger die Spekulationen: Möglicherweise könnte Windows 9 kostenloses Update für alle Nutzer von Windows 8.1 erscheinen. Das berichtet die indonesische Webseite „Detik“. Demnach soll der indonesische Microsoft-Chef Andreas Diantoro das kostenlose Windows 9 während einer Tablet-Präsentation vor Journalisten bestätigt haben. Preise für das neue Betriebssystem nannte der Manager nicht. Laut den ungenannten Quellen des Microsoft-Leaker WZor jedoch, verlangt der Hersteller 20 US-Dollar von Windows-8-Besitzern für ein entsprechendes Update. Das sind immerhin rund zehn US-Dollar weniger, als das Windows-8-Update zur Einführung gekostet hat.Umsteiger von Windows XP, Vista und 7 müssen die neue Version dagegen vermutlich im Laden kaufen.

Weiteren Gerüchten zufolge wird Microsoft Windows 9 eine Stimme verleihen. Wie die Webseite Neowin berichtet, soll Cortana, der Sprachassistent von Windows Phone, in Threshold zum Einsatz kommen. Dort wird er allerdings lediglich als App im Hintergrund fungieren. Ruft der User die Funktion auf, öffnet sich Cortana in einem separaten Fenster.

Klarheit wird es wohl erst heute Abend geben, wenn das System offiziell vorgestellt wird. Dann wird sich auch zeigen, ob das neue Windows (Codename: Threshold") wirklich "Windows 9" heißen wird. Erfahrungsgemäß lässt sich Microsoft nach Herausgabe der Vorschauversion rund sechs Monate Zeit für den Feinschliff. Dementsprechend ist frühestens Anfang 2015 mit der finalen Windows-9-Version zu rechnen. Schiebt der Konzern noch viele Updates für die Vorabversion nach, kann sich der Termin nach hinten verschieben. Spätestens jedoch zur hauseigenen Entwicklerkonferenz (Build) im April 2015 ist damit zu rechnen, dass Windows 9 in den Handel kommt.

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