
Warum die Aufregung?
Wissenschaftler der US-Raumfahrtbehörde Nasa haben einen neuen Planeten entdeckt. Er soll so erdähnlich sein wie kein anderer, eine Art „größerer und älterer Cousin“ der Erde. Die „Kepler-452b“ getaufte Entdeckung feiern sie entsprechend: „Dieses aufregende Ergebnis bringt uns einen Schritt näher zur Entdeckung einer Erde 2.0“, sagte etwa Nasa-Manager John Grunsfeld.
Wie wurde „Kepler-452b“ entdeckt?
Im März 2009 schickte die Nasa das Weltraumteleskop Kepler – benannt nach dem Astronomen Johannes Kepler – ins All, um rund 190.000 Sterne zu untersuchen. Mission: Das Finden von so genannten Exoplaneten, also solchen, die nicht zu unserem Sonnensystem gehören.





Ist es das erstmal, dass ein erdähnlicher Planet entdeckt wurde?
Nein. Ähnliche Meldungen gab es in den vergangenen Jahren immer wieder. Im Frühjahr 2014 wurde etwa der Planet Kepler-186f von Medien zur zweiten Erde ausgerufen. Insgesamt die „Kepler“-Mission hat den Wissenschaftlern deutlich gemacht, dass erdähnliche Planeten keine Seltenheit sind. Schätzungen zufolge besitzt mindestens jeder zweite Stern in etwa erdgroße Planeten.
Warum ist „Kepler-452b“ etwas Besonderes?
Zumindest die Grundbedingungen sind unserem Heimaplanten ähnlich: Wie die Erde die Sonne umkreist auch Kepler 452b umkreist einen Stern – und das in einer ähnlichen Entfernung. Der neu entdeckte Planet ist fünf Prozent weiter von seinem sonnenartigen Stern „Kepler-452“ entfernt als die Erde von der Sonne. Er braucht 385 Tage, um den Stern einmal zu umrunden. Zumindest theoretisch könnte auf dem Planten auch Wasser in flüssiger Form existieren, die Grundlage für Leben – bewiesen ist das nicht. Ob es dort Leben gibt oder geben könnte, ist ebenso ungewiss. Trotzdem schürt die Meldung die entsprechende Hoffung vieler Menschen.





Wie sieht „Kepler-452b“ aus?
Der Durchmesser von „Kepler-452b“ ist 60 Prozent größer als der der Erde. Gewicht und Zusammensetzung des Planeten haben die Forscher noch nicht genau bestimmen können. Die Wahrscheinlichkeit sei aber hoch, dass er felsig sei, heißt es bei der Nasa.
Und was wissen wir über den Stern?
Der Stern „Kepler-452“, um den der Palnet kreist, ist etwa sechs Milliarden Jahre alt – 1,5 Milliarden Jahre älter als unsere Sonne – und 20 Prozent heller.
Warum fliegt niemand hin, um sich genauer umzusehen?
Das „Kepler-452“-Sonnensystem liegt im Sternbild Schwan und ist rund 1400 Lichtjahre von unserer Erde entfernt. Selbst mit Lichtgeschwindigkeit würde die Reise oder das Senden eines Signals dahin also 1400 Jahre dauern – ebenso lang würde die Antwort brauchen.
Mit Material von dpa